Schottische Experten besuchen Wildkatzenzentrum

Kempfeld · Im Rahmen des vom Bundesamt für Naturschutz geförderten Projektes "Safety Net for the European Wildcat" besuchten Wissenschaftler und Wildkatzenfreunde aus Schottland das Wildkatzenzentrum Wildenburg in Kempfeld. Betreut wurde die Besuchergruppe von Fredericke Scholz vom BUND, die das Rettungsnetz Wildkatze betreut.

Kempfeld. In Schottland gibt es nur noch wenige Wildkatzen, vermutlich weniger als 100 Exemplare. Daher denkt man dort über die Errichtung einer Auffang- und Auswilderungsstation zur Rettung der bedrohten Wildkatzen nachdenkt.
Nachdem sich die Teilnehmer zu einem Erfahrungsaustausch im Hotel Steuer in Allenbach kennenlernten, stand der Montagvormittag im Zeichen von Fachvorträgen. Francesca Saxler erläuterte die tierärztliche Behandlung von Wildkatzen und referierte zu Untersuchungen, Quarantäne und Impfungen. Sie ist Expertin für Wildkatzen und betreut die Auffangstation auf der Wildenburg.
Ludwig Simon vom Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht erläuterte die Schutzbemühungen in Rheinland-Pfalz. Das Land trägt eine besondere Verantwortung für die Wildkatze, da etwa 3000 Wildkatzen hier leben. In Deutschland werden die Gesamtbestände auf 5000 bis 7000 Tiere geschätzt. BUND-Landesvorsitzender Harry Neumann und seine Ehefrau Gabriele Neumann beeindruckten mit einem liebevoll gestalteten Multimediavortrag. Neben Sachinformationen zum Rettungsnetz Wildkatze konnten die Teilnehmer mit Musik untermalte Filmaufnahmen der heimischen Wildkatzen genießen. Nachmittags wurden dann die Einrichtungen des Wildkatzenzentrums besichtigt. Der ehrenamtliche Gehegeleiter Gisbert Geisler informierte ausführlich über die Praxis der Auffang- und Auswilderungsstation. Natürlich wurden auch die Wildkatzen im Schaugehege besichtigt, die sich den schottischen Gästen gerne zeigten. Die Gäste zeigten sich auch am Thema Nationalpark Hunsrück sehr interessiert. Aus diesem Grund fand zum Abschluss des Besuchs noch eine Exkursion in den künftigen Nationalpark statt. Von den strukturreichen Buchenwäldern mit hohem Totholzanteil und den Felsformationen in den Naturschutzgebieten waren die Teilnehmer sichtlich beeindruckt. Ein Teilnehmer erklärte spontan im nächsten Jahr seinen Urlaub im Hunsrück zu verbringen.
Bevor sich die Gäste verabschiedeten, waren sich alle Teilnehmer einig, die Kontakte zu vertiefen und den internationalen Erfahrungsaustausch weiter auszubauen. red

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