Schritte weg vom "Tropf"

Die Urlaubregion Thalfang am Erbeskopf, kurz "Ute", will künftig finanziell unabhängiger werden. Das war der Tenor beim Pressegespräch anlässlich des 15-jährigen Bestehens der Tourist-Information in Thalfang.

 Mit Veranstaltungen wie der Frühlingswanderung macht die Urlaubsregion Thalfang am Erbeskopf auf die Schönheiten des Landstrichs aufmerksam. TV-Fotos: Ilse Rosenschild (1)/Herbert Thormeyer (1)

Mit Veranstaltungen wie der Frühlingswanderung macht die Urlaubsregion Thalfang am Erbeskopf auf die Schönheiten des Landstrichs aufmerksam. TV-Fotos: Ilse Rosenschild (1)/Herbert Thormeyer (1)

 Gemeinsam mit den Mitarbeitern der Tourist-Information feiern die „Ute“-Chefs Hans-Dieter Dellwo (Zweiter von rechts), Gereon Haumann (Vierter von rechts) sowie Geschäftsführer Klaus Hepp (Dritter von rechts). Die Mountainbike-Fahrer Gerd Hartenberger (links vorne) und Mark Molitor stehen für die große Bedeutung des Mountainbike-Sports in der Verbandsgemeinde.

Gemeinsam mit den Mitarbeitern der Tourist-Information feiern die „Ute“-Chefs Hans-Dieter Dellwo (Zweiter von rechts), Gereon Haumann (Vierter von rechts) sowie Geschäftsführer Klaus Hepp (Dritter von rechts). Die Mountainbike-Fahrer Gerd Hartenberger (links vorne) und Mark Molitor stehen für die große Bedeutung des Mountainbike-Sports in der Verbandsgemeinde.

Thalfang. Die Anfänge vor 15 Jahren waren nicht leicht, blickt Hans-Dieter Dellwo, Chef der "Urlaubsregion Thalfang am Erbeskopf", kurz "Ute", zurück. Die touristische Landschaft sei vor allem durch den Ferienpark Himmelberg geprägt gewesen. Die Touristen mussten sich aufs Rathaus bemühen. Doch so mancher Urlauber habe mit seiner Schwellenangst zu kämpfen gehabt. Eine großzügige Spenderin machte die Errichtung des Hauses der Begegnung möglich, in dem die Thalfanger Tourist-Information Räumlichkeiten bezog. Im "Ute"-Verein sind mehr als 100 Mitglieder organisiert, darunter viele Leistungsträger im touristischen und gastronomischen Bereich sowie alle Ortsgemeinden in der VG mit Ausnahme von Neunkirchen.

"Ute" plagen finanzielle Probleme. Jedes Jahr muss die Verbandsgemeinde einen Betrag um die 30 000 Euro überweisen, unter anderem auch für die Anlaufstelle für Urlauber. In der Kommunalpolitik sind diese Kosten umstritten.

Doch mit dem Versenden von Infomaterial sind direkte Einnahmen ebenso wenig zu erzeugen wie mit der Ausschilderung von Mountainbike-Routen oder Wanderwegen, sind sich Dellwo und sein Stellvertreter Gereon Haumann einig.

In Kürze will man deshalb eigene "Produkte" verkaufen. In einem solchen Paket könne eine Pauschale für die "Ute" enthalten sein. Mit 20 000 Euro ist in diesem Jahr eine Anschubfinanzierung aus kommunalen Mitteln vorgesehen.

Mit den aktuellen Tourismus-Zahlen - knapp 24 000 Gäste und mehr als 111 000 Übernachtungen - sind die "Ute"-Chefs durchaus froh. Auch wenn sich das Flaggschiff, der Ferienpark Himmelberg, derzeit wegen interner Reibereien (der TV berichtete) in schwerem Fahrwasser bewegt. Doch in dem Punkt aktiv zu werden, sei zunächst Sache der Ortsgemeinde Thalfang, verweist Dellwo auf Ortsbürgermeister Franz-Josef Gasper. Doch auch Dellwo biete seine Unterstützung an.

Tourismus ist kein Selbstzweck, ist Haumann überzeugt. Daran hänge auch eine stattliche Anzahl an Arbeitsplätzen, allein in seinem Familienhotel etwa 80. Rund 1250 Arbeitsplätze hängen nach Angaben der "Ute" direkt oder indirekt mit dem Tourismus zusammen. Haumann zitierte zudem eine IHK-Studie, nach der der Tourismus allein in der Verbandsgemeinde für acht Millionen Euro Wertschöpfung sorge. Das Publikum sei internationaler geworden, blickt Annemie Thees zurück, die gemeinsam mit ihren Kolleginnen Petra Schmidt und Ulla Johannpeter in der Tourist-Information den Urlaubern Rede und Antwort steht. Mit von der Partie ist der Auszubildende Daniel Thiel.

Vor allem der Anteil der Engländer hat sich laut Thees deutlich erhöht. Sie vermisst allerdings die Rheinländer, die heute in geringerem Umfang im Hunsrück ihren Urlaub verbringen als noch vor 15 Jahren.

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