Schub für mehr Mosel

WITTLICH. Mehr Werbung, mehr Gäste: Die Mosellandtouristik ist wie die Eifeltourismus GmbH eine von neun rheinland-pfälzischen Organisationen, die je eine Region vermarkten. Um Broschüren mehrsprachig zu gestalten, braucht die Mosellandtouristik mehr Geld. Dem stimmte der Wirtschaftsausschuss zu.

 Mosellandtouristik-Geschäftsführerin Sabine Winkhaus-Robert und Patricia Ellendt werben mit Info-Material auf der Internationalen Tourismusmesse ITB in Berlin. Foto: TV-Archiv/ Roland Morgen

Mosellandtouristik-Geschäftsführerin Sabine Winkhaus-Robert und Patricia Ellendt werben mit Info-Material auf der Internationalen Tourismusmesse ITB in Berlin. Foto: TV-Archiv/ Roland Morgen

"So ist das halt: Wenn wir Kartoffeln verkaufen wollen, sind wir Eifeler. Und wenn wir Wein verkaufen, sind wir Moselaner", sagte Heinz Zender, SPD-Stadtratsmitglied, im Wirtschaftsausschuss. Vor dem Hintergrund des Ärgernisses, dass die Hauptstrecke des Top-Wanderwegs "Eifelsteig" nicht durch Wittlich führt (der Trierische Volksfreund berichtete mehrfach), diskutierte der Ausschuss unter dem Tagesordnungspunkt "Wirtschaftsplan Mosellandtouristik" auch noch mal, warum Wittlich eben in der Mosellandtouristik Mitglied ist, und nicht etwa in der Eifeltourismus GmbH (Geschäftssitz: Prüm). Schließlich ist Wittlich Tor zu Eifel und Mosel. "Wir profitieren von beiden Bereichen", sagte dazu Wittlichs Bürgermeister Ralf Bußmer. Aber die Stadt könne eben nicht in beiden Regionen-Vermarkter-Gesellschaften Mitglied sein. Moselland-Vermarktung nicht wettbewerbsfähig

Bußmer verwies nochmal auf die Gründe, warum sich die Stadt für die Mitgliedschaft in der Mosellandtouristik (Sitz: Bernkastel-Andel) entschieden habe. Bußmer: "Von der soziokulturellen Struktur her tendieren wir eher Richtung Mosel. Und deshalb sind wir in der Moselland gut aufgehoben." Bei Strategiegesprächen habe sich jedoch gezeigt, so Bußmer, dass die Mosellandtouristik im Vergleich zu anderen rheinland-pfälzischen Regionen-Vermarktern großen Nachholbedarf hat, etwa was die mehrsprachige Gestaltung von Broschüren und sonstigem Infomaterial angeht. Der Grund: "Die Finanzmittel der Mosellandtouristik reichen nicht aus, um die Mosel-Region wettbewerbsfähig zu vermarkten." Auch der Internetauftritt der Mosellandtouristik ( www.mosellandtouristik.de) ist bislang nur auf Deutsch zu lesen. Um aber das so genannte Auslands-Marketing auszubauen und damit auch verstärkt die Touristenströme aus Nachbarländern wie den Niederlanden, Belgien und Frankreich an die Mosel zu leiten, braucht die Gesellschaft dieses Jahr rund 120 000 Euro mehr. Höhere Gästezahlen, höhere Jahresbeiträge

Mitglieder der Mosellandtouristik sind neben der Stadt Wittlich und der Verbandsgemeinde Wittlich-Land Kommunen von Trier bis Koblenz und als einzige Nicht-Kommune die Weinwerbung Mosel-Saar-Ruwer. Im Gesellschaftervertrag der Mosellandtouristik ist festgelegt, dass diese für ihre Arbeit mit einem "Deckelungsbetrag" von 620 000 Euro auszustatten ist. Um aber die Vermarktung voranzutreiben, benötigen die Touristiker dieses Jahr 736 600 Euro. Die Jahresbeiträge der Mitglieder berechnen sich nach den Übernachtungszahlen, die sie in ihrer Kommune jährlich erzielen. Bislang zahlte die Stadt jedes Jahr 25 000 Euro an die Moseleifel Touristik, die Tourist-Info vor Ort in Wittlich. Von den 25 000 Euro überwies die Wittlicher Moseleifel Touristik den von Jahr zu Jahr nur sehr gering schwankenden Beitrag der Stadt an die Bernkasteler Mosellandtouristik. Der Jahresbeitrag lag bisher bei rund 5000 Euro und steigt nun um etwa 800 Euro. Der Wirtschaftsausschuss stimmte mehrheitlich dafür (bei einer Enthaltung), deshalb für 2007/2008 einen Sonderbeitrag in Höhe von 20 500 Euro an die Wittlicher Moseleifel Touristik zu zahlen, so dass diese sogar etwas besser ausgestattet ist (rund 300 bis 400 Euro mehr), als in den Vorjahren. Und gesondert erhält nun die Mosellandtouristik den um rund 1000 Euro höheren Jahresbeitrag von knapp 5800 Euro.

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