Schülerin gestaltet neue Bilder für den Adventskalender

Bernkastel-Kues/Kleinich · Mit dem Öffnen des ersten Türchens beginnt am 1. Dezember das Herunterzählen bis zum Heiligabend. Am Bernkasteler Marktplatz wird dann täglich um 17.30 Uhr ein neues Bild im wohl größten Adventskalender der Region präsentiert. Die Motive der märchenhaften Fenster wurden von der 17-jährigen Schülerin Franziska Stumm neu gestaltet.

Bernkastel-Kues/Kleinich. "Die alten Bilder waren zu düster, und viele haben sich daran auch einfach sattgesehen", sagt Frank Hoffmann vom Werbekreis. Er ist der "Adventskalender-Beauftragte" und Initiator der Aktion, den Adventskalender mit neuen Motiven zu versehen. Da kam es gerade wie gerufen, dass Franziska Stumm aus dem Kleinicher Ortsteil Fronhofen in seiner Werbeagentur ein Praktikum absolvierte.
"Sie ist künstlerisch begabt und hat mit ihrem naiven Malstil den einzelnen Türchen einen frischen Charakter verliehen", sagt Hoffmann über die junge Künstlerin. Vorbei ist also die Zeit der manchmal bedrohlich wirkenden Märchenszenen, die aus einem antiken Buch des Pestalozzi-Verlages stammten.
Leuchtend und fröhlich


Damit ist Vorfreude 24-fach garantiert, denn keiner weiß schon jetzt, was ab Dezember zu sehen sein wird. 24 leuchtende und fröhlich wirkende Interpretationen unter anderem von Sterntaler, Rotkäppchen, Aschenputtel, den Bremer Stadtmusikanten, Hänsel und Gretel erwarten die Zuschauer. Druckfrisch werden sie in der letzten Novemberwoche installiert.
Franziska Stumm als Künstlerin hat diese Aufgabe ein halbes Jahr lang beschäftigt: "In dieser Zeit habe ich viele Märchenbücher gelesen und im Internet recherchiert", berichtet die junge Gymnasiastin, die später als Grafikdesignerin tätig sein möchte. "Erst habe ich die Motive gezeichnet, dann gescannt und am Computer eingefärbt." Ein Lieblingsmotiv hat die Schülerin nicht, aber sie ist "stolz darauf, dass bald alle sehen können, was ich geschaffen habe". Märchen-Expertin ist sie nun auf jeden Fall. Auch das traditionelle Stadt-Motiv des Kalenders ist neu.
Nummern auf Blumenkästen



Neben kindgerechten Bildern gibt es weitere Neuerungen beim Riesen-Adventskalender: "Auf den Blumenkästen wird es beleuchtete Nummern bei den einzelnen Fenstern geben", sagt Hoffmann. Bislang wurden die Nummern umgedreht, und man konnte nicht mehr nachvollziehen, welches Fenster zu welchem Tag gehörte. Auch die Befestigung der beidseitig bedruckten Platten ist neu: Statt der alten Schrauben, die in die Rahmen gedreht wurden, gibt es ein Schnellspannsystem, das für jedes der 24 Fenster des Hauses aus dem Jahr 1660 maßgeschneidert wurde. Das erleichtere die Arbeit beim Einsetzen und Umdrehen. Die Kosten für diese Rundum-Erneuerung liegen laut Hoffmann bei 3000 Euro. Der Initiator wünscht sich, die Motive künftig alle fünf Jahre zu erneuern.
Übrigens: In Kassel gibt es 2012 erstmals einen riesigen Adventskalender, "Häuser mit 24 Fenstern sind eben nicht so einfach zu finden", weiß auch Hoffmann. jo

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