Schützenhaus

Zum Artikel "Neuer Schliff für Bernkastels Balkon" (TV vom 26. September) schreibt dieser Leser:

Robert Wies hat recht, das Schützenhaus könnte die schönste Terrasse in Rheinland-Pfalz werden. Doch oftmals ist festzustellen, dass bei einer Totalsanierung eines Gebäudes bei der Gestaltung der Außenfassade nicht auf regionaltypische Architektur und Stilrichtung geachtet wird. Vor vielen Jahren gab es mal (von der damaligen Bezirksregierung ins Leben gerufen) eine Arbeitsgruppe "Regionaltypische Bauweise", an der ich mitarbeitete. Diese Arbeitsgruppe scheiterte aber schon nach kurzer Zeit mehr oder weniger an den Eitelkeiten unter den teilnehmenden Architekten, die meines Erachtens mehr das eventuelle Geschäft, statt Kreativität und Idealismus zum Erhalt des heimatlichen Baustils im Kopf hatten. Das Resultat: Besonders in Neubaugebieten, aber auch bei Umbauten und Sanierungen der Altsubstanz ist zunehmend festzustellen, dass die Außenarchitektur einem neckermanntypischen Einheitsbrei gleicht. Bald wird die Moselregion bezüglich Wiedererkennungsmerkmal (Dorfgestaltung) nicht mehr von anderen Regionen zu unterscheiden sein, was sich langfristig negativ auf den Tourismus auswirken wird. Deshalb sollte der Stadtrat bei der Sanierung des Schützenhauses peinlichst darauf achten und dem Architekt dahingehend Vorgaben machen, regionaltypische Architektur in der Außenfassade zu integrieren, sonst wird die touristische Perle Schützenhaus ein schlichter, seelenloser, moderner Kasten. Hans-Joachim Selzer, Bernkastel-Kues

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