Schulden schießen in die Höhe

Mit dem Um- und Erweiterungsbau des Kindergartens kommt auf die 498- Einwohner- Gemeinde Berglicht eine Mammut-Aufgabe zu. Der aktuelle Haushalt, erstmals nach kaufmännischer Rechenart aufgestellt, ist zwar ausgeglichen, doch der Schuldenstand steigt immens.

 Für die Zukunft und Entwicklung der Kinder greift die Gemeinde Berglicht tief in die Tasche. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Für die Zukunft und Entwicklung der Kinder greift die Gemeinde Berglicht tief in die Tasche. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Berglicht. Die gute Nachricht: Der Haushalt der Ortsgemeinde Berglicht ist ausgeglichen, die schlechte: Am Ende des Jahres werden die Schulden auf 864 000 Euro angewachsen sein, eine Steigerung um 216 000 Euro. Wie ist das möglich? Mit den Pachtzahlungen der Windradbetreiber in Höhe von 85 000 Euro pro Jahr war Berglicht finanziell bislang immer oben auf. Aber es kommen enorme Investitionen auf den kleinen Ort und seine 498 Einwohner zu.

Hier steht der Kindergarten des Zweckverbandes, und weil er hier steht, ist Berglicht mit 68 Prozent oder 165 000 Euro bei den Um- und Ausbaukosten dabei. Ein weiterer dicker Brocken ist der Parkplatz für das neue Dorfgemeinschaftshaus. Dafür sind 115 375 Euro veranschlagt. Bei diesen Summen hilft auch der abschreibungsbereinigte Liquiditätsüberschuss von 24 382 Euro, der nach der neuen "Doppik" (doppelte Buchführung in Konten) errechnet wurde, nichts mehr.

"Wir werden einen Kredit von 246 898 Euro brauchen", bedauert Ortsbürgermeister Gerhard Oberweis. Ein kleiner Trost für die Bürger: Gebühren und örtliche Steuern bleiben gleich.

"Wir planen hier für die Zukunft unserer Kinder", macht der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Thalfang, Hans-Dieter Dellwo, deutlich. Im Jahre 2013 haben sogar Einjährige einen gesetzlichen Anspruch auf einen Kindergartenplatz. Dafür müssen die baulichen wie konzeptionellen Voraussetzungen angepasst werden. Am 2. März werden die Planungen allen beteiligten Ortsgemeinderäten vorgestellt.

In diesem Jahr soll in Berglicht auch ein Demografiemanagement auf den Weg gebracht werden. "Wir wollen junge Leute dazu bewegen, ältere Häuser in der Ortslage zu kaufen und diese zu renovieren", erklärt Oberweis. Inwieweit bei alledem das Konjunkturpaket II der Bundesregierung helfen kann, ist noch unklar. Für den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Thalfang, Hans-Dieter Dellwo, ist jedoch sonnenklar: "Wir müssen uns sputen, um rechtzeitig die Förderanträge stellen zu können." Der Finanzchef im Thalfanger Rathaus, Michael Suska, bescheinigte dem Ortsgemeinderat einen "altlastenfreien Haushalt". Doch die Zahlen seien mit Vorsicht zu genießen, weil niemand weiß, wie teuer das Projekt Kindertagesstätte werden wird.

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