Schuldenabbau genießt Priorität

In diesem Jahr hält sich Lieser mit Investitionen zurück. Danach will die Gemeinde jedoch Verbesserungen im Kindergarten angehen. Und ein Gemeindelager fehlt auch.

Lieser. (urs) Die diesjährige Verschnaufpause für die Gemeinde Lieser wird wohl nur vorübergehend sein. Denn die nächsten Vorhaben sind bereits ins Auge gefasst. Mit Blick auf Mittel aus dem Konjunkturpaket II hat die Gemeinde abgeklopft, wo Handlungsbedarf besteht. Laut Ortsbürgermeister Gerhard Stettler drängen vor allem Arbeiten im Kindergarten. Das Gebäude sei "nicht auf dem neuesten Stand", begründet Stettler angedachte energetische Verbesserungen. So etwa die Sanierung der sanitären Anlagen oder eine Wärmedämmung.

Die Außenwände sollten eine zweite Haut erhalten mit Dämmung und Putz. Außerdem fehle eine Isolierung zum Dach.

Frühestens in zwei Jahren könnte in Lieser dann ein Gemeindelager auf dem Plan stehen. In einer solchen Halle wäre Platz für den Traktor des Dorfes sowie für sämtliche Gerätschaften. Bisher sei dafür eine Halle angemietet, die aber nicht groß genug sei, so dass mehrere Abstellmöglichkeiten genutzt würden.

Im laufenden Jahr hält sich die Gemeinde jedoch mit Investitionen gänzlich zurück. Und das, nachdem sie sich auch 2008 in Zurückhaltung geübt hat. Projekte wie die Umgehungsstraße "Hinterm Schloss" oder der Bau der Einsegnungshalle müssen erst einmal verkraftet, sprich bezahlt, werden. Dass sich diese Einstellung bewährt, zeigen die Zahlen des aktuellen Haushalts. Denn dank der null Investitionen im Finanzhaushalt können langfristige Schulden abgebaut werden. Bis Ende des Jahres werden sie um etwa 30 000 Euro auf rund 300 000 Euro sinken.

Belastung pro Kopf weit unter dem Durchschnitt



Für die Bürger, die weder mit höheren Steuern noch steigenden Gebühren belastet werden, bedeutet das eine Pro-Kopf-Verschuldung von derzeit rund 273 Euro. Ein Jahr zuvor waren es noch 309 Euro. Stettler hat daher allen Grund, sich zu freuen: "Wir liegen weit unter dem Durchschnitt", kommentiert er die Differenz von 112 Euro zum Landesschnitt vergleichbar großer Gemeinden. Die Finanzsituation der Gemeinde zeige sich "ziemlich positiv".

Den Ausgleich schafft der Ort aber nicht. Bei Erträgen von 917 800 Euro und 940 100 Aufwendungen fehlen unterm Strich 22 300 Euro. Allerdings sind darin noch keine Abschreibungen enthalten. Erfreulich ist jedoch, dass an Einkommensteuer rund 44 000 Euro mehr als 2008 erwartet werden. Außerdem sind die Defizite aus den Jahren 2006 und 2007 - insgesamt rund 279 000 Euro - bereits bereinigt.