Schuldenfaktor Straßenbau

Jahrelange Kanalisierungs- und Straßenbauarbeiten zeigen Wirkung in Burgen, wo es in diesem Jahr "Im Herrenfeld" weitergeht. Die Gemeinde ist langfristig mit 866 000 Euro verschuldet, so dass die Umlagenlast besonders schmerzt.

Burgen. Den Burgener Gemeinderatsmitgliedern geht es nicht anders als den Kollegen anderenorts. Kaum liegt das neue "doppische" Haushaltspaket auf dem Tisch - das Zahlenwerk nach der kaufmännischen Buchführung - stöhnen sie auf. Das Päckchen mit seinen 243 statt zuvor 121 Seiten ist schon optisch erdrückend. Verbandsgemeindekämmerer Günter Wagner hat daher bei der Haushaltsberatung in Burgen die erhoffte Transparenz bezweifelt. Dabei war die vom Land verordnete Änderung richtig teuer. Verbandsbürgermeister Ulf Hangert spricht von 200 000 Euro, in denen die Personal-Mehrkosten noch nicht enthalten seien. Außerdem gebe es viele offene Fragen, wie die der Bemessungsgrundlage für Umlagen. Sollten diese anders ermittelt werden müssen, kämen auf die Gemeinde Nach-Belastungen zu.

Dabei sind bereits die heutigen Umlagen manchem zu hoch. So macht ein Burgener Ratsmitglied seinem Unmut darüber Luft, "wie wir von den Burgherrschaften abgezockt werden". 74,5 Prozent der Einnahmen aus Steuern und Zuweisungen gehen laut Ortsbürgermeister Reinhard Grasnick allein an Kreis (39,3 Prozent) und Verbandsgemeinde (35,2 Prozent). Große Sprünge sind daher nicht drin in der Gemeinde, der für ihre Pflichtaufgaben 52 700 Euro fehlen. Erträgen von 500 000 Euro stehen 552 700 Euro Aufwendungen gegenüber, in denen vorsorgliche Abschreibungen noch nicht enthalten sind. Ebenso wenig wie die Altfehlbeträge aus 2006 und 2007, die mit 321 670 Euro in der ersten Bilanz zu Buche schlagen werden.

Die hohen Schulden (langfristig 866 846 Euro - Stand 31. Dezember) resultieren aus der Verlegung von Kanal- und Wasserleitungen samt Straßenbau. Die Bürger sind folglich pro Kopf mit 1502 Euro dabei, die um 1188 Euro über dem Landesschnitt liegen. Ein Ende der Investitionen zeichnet sich aber ab.

Doch 2009 geht es noch weiter "Im Herrenfeld", wofür 425 000 Euro eingeplant sind. Weitere 37 000 Euro stehen im Zuge der Arbeiten bereit für die Gestaltung von Freiflächen, 67 500 Euro für die Friedhofs-Sanierung und 22 000 Euro für einen Wirtschaftsweg. Die gesamt 551 500 Euro können dank Einnahmen wie Ausbaubeiträge oder Grundstücksverkäufe aber ohne Kredit geschultert werden.

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