Schulen Schimmelbefall kostet viel Geld

Traben-Trarbach/Kröv/Kinderbeuern · Die Grundschulen in der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach müssen saniert werden. In Kröv und Kinderbeuern können zurzeit Kellerräume nicht mehr genutzt werden.

 An den Schulen Kröv und Kinderbeuern (kleines Foto) wurden Feuchteschäden und Schimmelbefall entdeckt. Zuvor von den Schülern genutzte Kellerräume mussten geschlossen werden.

An den Schulen Kröv und Kinderbeuern (kleines Foto) wurden Feuchteschäden und Schimmelbefall entdeckt. Zuvor von den Schülern genutzte Kellerräume mussten geschlossen werden.

Foto: TV/Winfried Simon

Schimmel, feuchte Wände, kaputte Toiletten, veraltetes Inventar: Rund 1,4 Millionen Euro muss die Verbandsgemeinde Traben-Trarbach in den kommenden Jahren für die Sanierung ihrer Grundschulen  investieren.  An zwei Schulen wurden bereits dringend notwendige Arbeiten ausgeführt. An den Schulen Kröv und Kinderbeuern wurden Feuchteschäden und Schimmelbefall entdeckt. Zuvor von den Schülern genutzte Kellerräume mussten geschlossen werden.

Erste Hinweise erhielt die Verwaltung der VG Traben-Trarbach im vergangenen September. Aus den Räumen im Kellerbereich der Grundschule Kröv drangen unangenehme Gerüche. Die Räume wurden als Fachräume (Musik-, Theater- und Werkraum) sowie auch für Betreuung am Nachmittag  genutzt.

Wie die VG-Verwaltung Traben-Trarbach auf Anfrage mitteilt, wurde daraufhin ein  Bausachverständiger beauftragt, eine Raumluftmessung auf Schimmelsporen durchzuführen. Das Ergebnis: Wegen Schimmelbefalls mussten die Räume gesperrt werden.  Schulleitung, Lehrer- und Elternschaft seien informiert worden. Als Ursache der Feuchteschäden und des Schimmelbefalls stellten die Experten fest:

Am Standort der Schule habe sich im Laufe der Jahre Grundwasser durch die Isolierung ins Mauerwerk gedrückt.  Wegen der Wandverkleidungen sei  diese Feuchtigkeit nicht direkt erkannt worden. Erst nachdem auch freiliegendes Mauerwerk befallen war, habe man die Schäden sehen können.

Die VG-Verwaltung erarbeitete zusammen mit einer Baufirma, dem Baubiologen und einem Architekturbüro ein Sanierungskonzept. Die betroffenen Räume wurden entrümpelt, das mit Schimmelsporen  befallene Material entfernt und Oberflächen desinfiziert. Das hat 40 000 Euro gekostet.

Um das Mauerwerk zukünftig gegen eindringendes Grundwasser zu schützen, muss das Kellergeschoss von außen trockengelegt werden.  Die Lichtschächte müssen komplett abgerissen und erneuert werden. Voraussichtliche Kosten dafür: Rund  250 000 Euro.

Auch an der Grundschule in Kinderbeuern hat der Bausachverständige feuchte Kellerwände entdeckt. Vorsorglich hat die Verwaltung auch hier die Raumluft auf Schimmelsporen untersucht. Wie die Verwaltung mitteilt, liegt das Laborergebnis bisher noch nicht schriftlich vor. Ein Vorabauszug weise jedoch ebenfalls auf Schimmelsporen hin.

Die Räume sind derzeit geschlossen. Dort findet kein ständiger Unterricht statt. Die Räume werden zeitweise zur Ergänzung der Klassenräume als Fachräume (Werk- und Computerraum, Raum der Stille) oder auch als Betreuungsraum am Nachmittag genutzt.

An der Grundschule Kinderbeuern, ebenfalls Anfang der 1960er-Jahre gebaut, ist wie in Kröv drückendes Grundwasser ein Problem. Im vergangenen Jahr wurde zum Hang hin die Turnhalle freigelegt und abgedichtet. Am Schulgebäude selbst ist im Jahr 1991 eine Drainage neu verlegt worden, die aber offenbar nicht mehr ihre Funktion erfüllt.

Ahnlich wie in Kröv muss das Kellergeschoss aufwändig saniert werden. Die Kosten sind vorerst mit 111 000 Euro veranschlagt.

Insgesamt, so teilt die VG-Verwaltung auf Anfrage mit, besteht an den sechs Grundschulen der VG Traben-Trarbach ein Sanierungsbedarf von 1,4 Millionen Euro. Weitere Bestandsaufnahmen sollen klären, welche Maßnahmen neben den genannten Fällen in Kröv und Kinderbeuern zuerst in Angriff  genommen werden.

 Grundschule Kinderbeuern.

Grundschule Kinderbeuern.

Foto: TV/Winfried Simon

Die Verbandsgemeinde kann dabei als „Kommune mit schwieriger Haushaltslage“ voraussichtlich vom erst kürzlich vom Bund beschlossenen Schulsanierungsprogramm profitieren. Es ergänzt das Infrastrukturprogramm des Landes.

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