Schuss ins Schwarze

Um der Wildschwein-Plage Herr zu werden, finden zurzeit im Kreis Bernkastel-Wittlich verstärkt Drückjagden statt. Der hohe Aufwand trägt Früchte: Bis Ende Dezember haben die Jäger 5099 Wildschweine geschossen.

 Erfolgreiches Jahr für Jäger im Kreis: Mit den bislang 5099 erlegten Wildschweinen liegen sie deutlich über der Abschusszahl des Vorjahres. TV-Foto: Annegret Schmitt

Erfolgreiches Jahr für Jäger im Kreis: Mit den bislang 5099 erlegten Wildschweinen liegen sie deutlich über der Abschusszahl des Vorjahres. TV-Foto: Annegret Schmitt

Bernkastel-Wittlich/Minheim. Schon jetzt ist im Kreis Bernkastel-Wittlich so viel Schwarzwild geschossen worden wie nie zuvor. 5099 Wildschweine wurden bis Ende Dezember erlegt. Im Januar sollen noch einige hinzukommen. Die Abschusszahl ist aber bereits jetzt deutlich höher als die des vergangenen Jagdjahres (3551).

Wildschwein-Saison endet im Januar



223 Jagdbezirke gibt es im Kreis Bernkastel-Wittlich. In jedem Bezirk wird pro Jahr mindestens eine größere Jagd veranstaltet. Meist seien es jedoch mehr, sagt Kreisjagdmeister Günther Vanck. Die Zahl der Jäger im Kreis beziffert Vanck auf circa 1000. Die Gelegenheiten zur Schwarzwild-Jagd seien gegeben - viele Möglichkeiten gibt es allerdings nicht mehr. Die Wildschwein-Saison endet im Januar.

Ab Februar sei es zu gefährlich, Jagd auf die Schwarzkittel zu machen, sagt Vanck. Dann würden die Bachen ihre Frischlinge zur Welt bringen und diese verteidigen. Gemeinschaftsjagden finden daher nur von Oktober bis Januar statt. Sonst bestehe zu große Gefahr für die Jäger und ihre Hunde. Einige Jagden stünden aber noch an.

Auch im Jagdbezirk Minheim sehen die Zahlen gut aus. Ortsbürgermeister Werner Mertes ist rundum zufrieden. "Die Bilanz kann sich sehen lassen." Knapp 50 Wildschweine haben die Jäger bei zwei Drückjagden geschossen. Bei der ersten Jagd im Dezember trafen die Jäger 36 Mal. Da viele Tiere dennoch entwischten, organisierte Jagdpächter Heinrich Kahl auf Wunsch der Winzer eine weitere Jagd. Elf Wildschweine und drei Rehe brachten die Jäger zur Strecke.

Jägdpächter Kahl ist ebenfalls zufrieden. Er habe nicht gedacht, dass noch so viele Tiere geschossen würden. Nun müsse es aber genug sein. "Jetzt haben wir unser Soll erfüllt", sagt er. "Ausrotten wollen wir die Wildschweine nicht." Die Seite der Bauern und Winzer könne er jedoch nachvollziehen. Schließlich würden diese von ihren Erträgen leben. Für Bürgermeister Mertes müsste die Wildschwein-Jagd in Minheim jedoch noch nicht enden. Er würde sich wünschen, dass eine weitere Jagd stattfindet. "Wenigstens in einem Teilbereich der Weinberge, damit die Winzer beruhigt sind", sagt er. Kontakt mit dem Jagdpächter habe er bereits aufgenommen.

Eine Reportage über die Drückjagd in Minheim lesen Sie auf Seite 11.

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