Schwarzer König und Autobauer-Fest

20 Jahre hat Helmut Ludwig die Geschicke der Gemeinde Trittenheim geleitet, die während dieser Zeit mehrfach für überregionale Schlagzeilen gesorgt hat.

Trittenheim. (urs) Der Rückblick auf 20 Jahre als Ortsbürgermeister bringt Erstaunliches zutage. Seit Helmut Ludwigs Amtsantritt hat sich viel getan in Trittenheim. Und das nicht nur aus der Sicht eines Kommunalpolitikers. So hätte vor 1999 wohl niemand geahnt, dass einmal ein Weinkönig den Ort repräsentieren würde. Obendrein hat dank eines "pfiffigen Sportvereinsmitglieds", so Ludwig, mit Céphas Bansah sogar ein echter König, Herrscher über ein Volk im Osten von Ghana, an der Mosel regiert. Der Inhaber einer Ludwigshafener Autowerkstatt wirbt noch heute für den Ort, in dem er auch Hochzeit gefeiert hat.

Doch Trittenheim hat nicht nur mit einem "Schwarzen Weinkönig" für überregionale Schlagzeilen gesorgt. Im Sommer 2002 wehten im ganzen Ort Hyundai-Flaggen. Der Fahrzeughersteller hatte 1000 Händler und Mitarbeiter zu einem Fest eingeladen. "Die hatten ganz Trittenheim gemietet", erinnert sich Ludwig an Besucher aus ganz Deutschland. Die Gemeinde und die Nachbarorte seien ausgebucht gewesen. Der Konzern habe sogar Straßennamen "umbenannt" mit Namen von Hyndai-Fahrzeugen. Der Nutzen für Trittenheim ist unbezahlbar: "Die sagten, es war nirgendwo so schön wie in Trittenheim."

Aber auch regionale Kontakte wurden gepflegt. So ist Ludwig Ehrenkommandeur der seit zwölf Jahren mit Trittenheim befreundeten Air Base Spangdahlem. Nicht weniger gern begleitete er die Weinhoheiten, die den Ort repräsentierten oder zu Gast waren. Ein Höhepunkt waren Wahl und Empfang der örtlichen Deutschen Weinkönigin Lydia Bollig (1990/1991). Auf die gleiche Zeit datiert ein weiterer Meilenstein: die Sanierung der 100 Jahre alten Brücke sowie zehn Jahre später des Fährturmpaares.

Daneben hat sich Ludwig, der 35 Jahre im Gemeinde- und Verbandsgemeinderat aktiv war, um vieles andere gekümmert. Straßen wurden erneuert, die Pfarrheim-Erweiterung unterstützt, Wohnmobilstellplatz und Neubaugebiete auf den Weg gebracht und Flurbereinigung und Friedhofsneugestaltung durchgezogen. Da für ihn über allem die touristische Entwicklung stand, pochte er stets für Qualität vor Quantität. Als Architekt gilt das für ihn für Weinbau und Bauen gleichermaßen. Seine Kraft hat der im Ortsteil Dhrönchen geborene langjährige erste Verbandsgemeindebeigeordnete aus dem Willen geschöpft, mitzugestalten und "mich für die Menschen in meinem Heimatort einzusetzen."

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