Vorsorge Afrikanische Schweinepest: Die Lage im Kreis ist ruhig

Wittlich · Noch ist kein Fall der für Wildschweine tödlich verlaufenden Krankheit im Kreisgebiet aufgetreten.

Schweinepest: Lage ist ruhig in Bernkastel-Kues
Foto: dpa/Lino Mirgeler

Auch wenn im benachbarten Belgien ganze Wald­striche als Schweinepest-Zone ausgewiesen sind, bleibt der Landkreis Bernkastel-Kues bislang von der Krankheit verschont.

Das meldet die Kreisverwaltung in Wittlich. Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine Krankheit, an der Wildschweine sterben. Sie ist zwar für den Menschen ungefährlich, aber ein Ausbruch könnte sich in dem betreffenden Gebiet auch auf den Nutztierbestand auswirken. Deshalb würde bei einem Ausbruch ein Notfallplan in Kraft treten.

Manuel Follmann, Pressesprecher der Kreisverwaltung, erklärt auf TV-Nachfrage, ob schon ein ASP-Fall bekannt sei: „Nein, wir sind froh, dass sich bislang kein Fall von ASP bei den Monitorproben gezeigt hat. Um ein mögliches Auftreten der ASP in der Wildschwein-Population rasch zu erkennen, hat Rheinland-Pfalz die Maßnahmen zur Früherkennung dahingehend intensiviert, dass krank erlegte oder verendet aufgefundene Wildschweine landesweit untersucht werden.“

Dabei würden auch Proben von Wildschweinen, die bei einem Wildunfall umkamen, virologisch auf ASP getestet. Die Aufwandsentschädigung für Unfall-/Fallwild wurde demnach von 50 Euro auf 70 Euro je Tier angehoben.

Derzeit gelte die gängige Strategie, nach der ein befallenes Gebiet abgeriegelt und untersucht werden muss. Follmann: „Die Strategie hat sich nicht geändert. Im Falle einer Tierseuche greifen die im Rahmenplan Afrikanische Schweinepest festgelegten Maßnahmen.“

Da derzeit die Corona-Warnstufe Rot im Landkreis gilt und viele Kräfte in der Verwaltung mit der Nachverfolgung von Kontakten beschäftigt sind, stellt sich die Frage, wie sich ein ASP-Ausbruch auswirken könnte. Dazu erklärt Follmann: „Das Auffinden von verendeten Tieren, deren Bergung und schnellstmögliche Beprobung sind wichtige Punkte im gesamten Komplex der ASP-Bekämpfung. Für diese erste, personalintensive Fallwildsuche muss jegliches Personal rekrutiert werden; entsprechende Gespräche mit den Katastrophenschutzbehörden und Organisationen sind hier bereits geführt. Hierzu wird von einer notwendigen Personalstärke von 150 Leuten täglich ausgegangen. Der Kräfteeinsatz ist abhängig von der Größe des Suchgebietes und dem Umfang der erforderlichen Dekontaminationsmaßnahmen.“

Im Zuge der Corona-Krise seien aber bereits viele Kräfte im Landkreis gebunden. Follmann: „Eine Bekämpfung der ASP – neben der Bekämpfung von Covid-19 – würde eine große Herausforderung darstellen. Die vorhandenen Krisenpläne werden aber hinsichtlich ihrer Durchführbarkeit unter Einhaltung der derzeitigen Hygieneauflagen zu Covid-19 überprüft und bei Bedarf angepasst.“

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