Schwelgen im Schmalz der 20er und 30er Jahre

ZELTINGEN-RACHTIG. (mü) Wer kennt sie nicht, die Schlager aus dem Berlin der 20er und 30er Jahre? "Kein Schwein ruft mich an", aber dennoch steht der Bariton Bernhard Th. Föhr "mit Ruth gut" oder "bricht die Herzen der stolzesten Frauen". Josef Thiesen begleitet ihn am Klavier.

Der Bariton Bernhard Th. Föhr bietet bei seinem Soloauftritt dem Publikum Chansons und Liedern aus dem Berlin der 20er und 30er Jahre und Stücke von Max Raabe und dem Palastorchester. Obwohl Föhr und Pianist Thiesen manche Stücke mit stoischem Ernst vortragen, sollte das Publikum die Auftritte des Duos und ihre Texte, die sie auch manchmal selbst basteln, auf keinen Fall zu ernst nehmen. Seinen ersten Auftritt als Stimmvirtuose hatte Bernhard Th. Föhr am 1. April 1962 in Rachtig. Die ersten gesanglichen Erfahrungen sammelte er einige Zeit später im örtlichen Männergesangverein "Cäcilia" Rachtig. Dort machte er durch gelegentliche Soloauftritte auf sich aufmerksam. Durch den Vortrag des Liedes "Kein Schwein ruft mich an" hat er seine endgültige musikalische Stilrichtung gefunden. Hierzu zählen Chansons und Lieder aus dem Berlin der 20er und 30er Jahre, vor allem aber auch die Musik von Max Raabe und dem Palastorchester. Er "steht mit Ruth gut", "bricht die Herzen der stolzesten Frauen" oder bittet gelegentlich "Carmen hab' Erbarmen". Seine stimmlichen Fähigkeiten schult er seit 1995 durch eine private Gesangsausbildung bei der Gesangspädagogin Ingrid Wagner in Zeltingen. Der Pianist Josef Thiesen hatte schon in frühester Kindheit musikalische Führungsrollen inne. So durfte er bereits im Kindergarten bei der Hochzeit einer Erzieherin als Gesangssolist auftreten. Bei so viel Begabung war es nur eine Frage der Zeit, bis er sich einer gezielten musikalischen Ausbildung unterzog. In seinem Kirchenmusikstudium wurde er in die Freuden (Musik) und Leiden (Bezahlung) eines Organistendaseins eingeführt. Neben der musikalischen Gestaltung von Messen, Vorbeten von Mai-Andachten und Putzen von Kerzenleuchtern widmet er sich heute auch geistig anspruchsvolleren Dingen wie der Begleitung von singenden und spielenden Solisten jeglicher Art. So hat er schon vor einem Jahr in Bernhard Föhr den kongenialen Partner gefunden, der ihm zwar nicht das Wasser, gelegentlich aber den Wein reichen kann. Das Konzert ist am Sonntag, 9. Mai, um 19 Uhr im Sängerheim Rachtig. Der Eintritt kostet acht Euro. Karten und Geschenkgutscheine gibt es im Vorverkauf im Sängerheim Telefon 06532/3659. Der Erlös des Konzertes kommt dem Orgelförderverein zugute.

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