Schwimmen und schwitzen mit Panorama-Blick

HORATH. Strahlende Gesichter im Familien-Hotel Hochwald: Gestern, Mittwoch, wurde mit einem symbolischen Spatenstich der Neubau eines Gesundheits- und Erholungszentrums offiziell begonnen. Die Erweiterung der bestehenden Familien-Ferienstätte, die im kommenden Frühjahr abgeschlossen sein soll, wird fünf Millionen Euro kosten.

Für die Hälfte der Urlauber, die die schönste Zeit des Jahres in Deutschland verbringen, ist laut Freizeitforscher Opaschowski ein Schwimmbads ein K.o.-Kriterium. Das heißt: Fehlt es im Urlaubsort, wird der Prospekt gleich beiseite gelegt. Familien, die künftig in Horath Ferien machen wollen, haben so gesehen keinen Grund, sich für ein anderes Domizil zu entscheiden. Denn das Familien-Hotel in der Trägerschaft eines gemeinnützigen Vereins kann seinen Gästen vom kommenden Frühjahr eine solche Einrichtung bieten, schilderten Geschäftsführer Gereon Haumann und die verschiedenen Planer des Projekts beim symbolischen Spatenstich am Mittwoch. Das künftige Gesundheits- und Erholungszentrum soll zudem aus einer erheblich vergrößerten Massagepraxis, einer Saunalandschaft und einer Turnhalle bestehen. Alles so flexibel wie möglich, damit auf die unterschiedlichsten Bedürfnisse eingegangen werden kann. Es entsteht nicht ein großes Schwimmbecken, sondern für Erwachsene ein sechs mal 12,5 Meter großes Becken, für Kleinkinder ein Plantschbereich, ein so genanntes Vier-Jahreszeiten-Becken im Außenbereich, das sommers wie winters nutzbar sein soll, sowie ein großes Freibecken für den Sommer. Hinzu kommt ein Naturbad, das seine Existenz der Notwendigkeit einer Regenrückhaltung verdankt. Auch der Sauna-Besucher kann zukünftig unter einem differenzierten Angebot mit finnischer Sauna, Biosauna mit Klang- und Lichteffekten, einem Dampfbad und einer Kältekammer wählen. Alternativ zum Tauchbecken können die Besucher sich in einer mit Schnee gefüllten Kältekammer abkühlen. Wegen der topografisch günstigen Lage genießen die Besucher künftig fast überall den Panorama-Blick auf den Hunsrück-Kamm inklusive Erbeskopf. Auch die Turnhalle ist variabel nutzbar. Der gesamte Komplex, den das Kölner Büro Freiraum Architekten konzipiert hat, ist barrierefrei geplant. Denn neben Familien mit niedrigen Einkommen sind Behinderte die Hauptzielgruppe des 160-Betten-Hauses, das 1976 eröffnet wurde und seither diverse Preise eingeheimst hat, unter anderem den Bundespreis in Gold im Wettbewerb "Willkommen im Urlaub - Familienzeit ohne Barrieren". Das Projekt wird mit Bundesmitteln und Unterstützung der Länder Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen unterstützt. VG-Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo lobte das Projekt beim Spatenstich als "Quantensprung" für den Tourismus in der Verbandsgemeinde. Vor allem wegen des Bads wird an einem neuen Energiekonzept gearbeitet. Haumann will erreichen, dass der künftige Verbrauch des Gesamtkomplexes inklusive "Altbau" unter dem Level liegt, das die bisherigen Gebäude derzeit benötigen. Nicht nur Urlaubern kommt der Neubau zu Gute. Massagepraxis und Turnhalle sollen von Anfang an auch für die hiesige Bevölkerung geöffnet sein. Was das Schwimmbad und die Sauna angeht, will Haumann vor einer Entscheidung mit seinem Team erst ein Jahr lang Erfahrungen sammeln. Das Bauvorhaben soll im Frühjahr 2007 fertig sein. Das Haus wird vom 15. November bis zur Neu-Eröffnung geschlossen sein.

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