Wettbewerb Damit das Leben auf dem Dorf lebenswert bleibt

Bernkastel-Wittlich · Im Rahmen des Wettbewerbs „Zu Hause alt werden“ werden sechs Gemeinden für nachahmenswerte Dorfentwicklung ausgezeichnet.

 Die Minheimer Ausscheller Annelen Falkenburg, Joachim Lobüscher und Michael Scholtes kündigten die Auszeichnung im Wettbewerb „Zu Hause alt werden“ in der Wittlicher Synagoge lautstark an. 

Die Minheimer Ausscheller Annelen Falkenburg, Joachim Lobüscher und Michael Scholtes kündigten die Auszeichnung im Wettbewerb „Zu Hause alt werden“ in der Wittlicher Synagoge lautstark an. 

Foto: TV/Mike-D. Winter

„Bekanntmachung! Sechs Ortsgemeinden werden für die Umsetzung nachahmenswerter Dorfentwicklung vom Landkreis Bernkastel-Wittlich mit einem Förderpreis ausgezeichnet“, so eröffneten die Minheimer Ausscheller mit Glocke, Zettel und Megaphon den Festakt der Preisverleihung im achten Ideenwettbewerb „Zu Hause alt werden“ in der Kultur- und Tagungsstätte Synagoge Wittlich.

Annelen Falkenburg, Joachim Lobüscher und Michael Scholtes, Mitglieder des neu gegründeten Bürgervereins Minheim, haben das Amt der Minheimer Ausscheller übernommen und damit die Tradition des Ausschellens in der Ortsgemeinde Minheim wiederbelebt. Nun werden wieder regelmäßig an Kreuzungen und Knotenpunkten im Ort, amtliche Bekanntmachungen auf Minheimer Platt verkündet. Die Wirkung: Die Fenster werden geöffnet, die Menschen kommen auf die Straße, begegnen sich, kommen ins Gespräch. Dadurch werden insbesondere auch diejenigen mitgenommen, die keinen Zugang zum Internet oder Smartphone haben. Häufig sind dies alleinstehende Bürger im höheren Alter.

Die Minheimer Ausscheller sind ein Baustein der Aktivitäten der Minheimer Dorfentwicklung, über die die Dorfgemeinschaft zusammengebracht wird und gezielte, gegenseitige Unterstützung und Hilfe organisiert wird. Damit gestaltet die Ortsgemeinde die demografische Entwicklung und steigert die Lebensqualität in Minheim.

Vor gut zehn Jahren hat sich der Landkreis Bernkastel-Wittlich auf den Weg gemacht, um seine Ortsgemeinden genau in diese Richtung zu fördern. Regelmäßig wird der Ideenwettbewerb „Zu Hause alt werden“ ausgeschrieben, damit der Aufbau gemeindeeigener Koordinierungsstellen angeregt wird, über die eine wohnortnahe Versorgung und Teilhabe von insbesondere älteren, kranken oder immobilen Bürgern sichergestellt werden kann.

Minheim hat sich mit seinem Dorf­entwicklungsprogramm erfolgreich in den achten Ideenwettbewerb eingebracht und eine Anschubfinanzierung zur Umsetzung erhalten. Ebenso wurden weitere fünf Ortsgemeinden für ihre vorbildliche Dorf­entwicklung ausgezeichnet:

Ortsgemeinde Burgen: Aktivierung der Dorfgemeinschaft und Schaffung von generationsübergreifenden Fürsorgestrukturen.

Ortsgemeinde Platten: Das „Plattener Netzwerk“ bietet Hilfen für Ältere und immobile Menschen.

Ortsgemeinde Hontheim: Aufbau eines ehrenamtlichen Fahrdienstes für ältere, immobile Bürger.

Ortsgemeinde Maring-Noviand: Aufbau eines sozialen Fahrdienstes -für ein lebendiges und fürsorgliches Miteinander.

Ortsgemeinde Klausen: Vernetzung der Versorgungs-und Teilhabeangebote der Gemeinde durch einen Dorfbus.

„Diese Ortsgemeinden praktizieren mit ihren preisgekrönten Beiträgen in vorbildlicher Weise gute Nachbarschaften und menschliche Nähe, damit unsere Dörfer auch morgen noch ein verlässliches Miteinander bieten, in das alle Bürger eingebunden werden können, und Hilfe finden, wenn sie benötigt wird“, betonte Landrat Gregor Eibes in seiner Laudatio.

„Die in der Preisverleihung vorgestellten Initiativen, aber auch die bis dahin in den Ideenwettbewerben prämierten Angebote zeigen, was auf der örtlichen Ebene getan werden kann, um zukunftsfähige Strategien zur Erhaltung unserer Dörfer als attraktive Lebensräume für alle Generationen zu entwickeln“, erklärte Eibes. Diese könnten nachgeahmt und in den aktuellen Ideenwettbewerb eingebracht werden. Ebenso sei eine Förderung neuer, innovativer Ansätze möglich, die der Vereinsamung von älteren, hilfsbedürftigen Menschen entgegenwirken oder pflegende Angehörige entlasten.

Eine Übersicht der bislang in den Ideenwettbewerben „Zu Hause alt werden“ ausgezeichneten Initiativen sowie die Informationen zur Teilnahme am nächsten Ideenwettbewerb sind auf der Internetseite www.bernkastel-wittlich.de/zuhause-alt-werden.html zusammengestellt. Darüber hinaus berät der Projektleiter und Sozialplaner der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich, Mirko Nagel, über eine Teilnahme an den Ideenwettbewerben: Telefon 06571 14-2408, E-Mail  Gemeinsam@Bernkastel-Wittlich.de.

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