Seit 70 Jahren geht es am Himmelfahrtstag zur Kapelle

Büdlich · Im Gedenken an den für Büdlich relativ glimpflich verlaufenen Zweiten Weltkrieg pilgern Menschen seit 1945 Jahr für Jahr zu einer Kapelle am Burgkopf.

 Sie schauen am Büdlicher Burgkopf immer nach dem Rechten: Angelika Paulus und Gertrud Münster an der oberen Kapelle, Irene Thömmes an der am Parkplatz unterhalb und Berthold Lehnen und Karl Thömmes (von links) packen als Handwerker an. TV-Foto: Ursula Schmieder

Sie schauen am Büdlicher Burgkopf immer nach dem Rechten: Angelika Paulus und Gertrud Münster an der oberen Kapelle, Irene Thömmes an der am Parkplatz unterhalb und Berthold Lehnen und Karl Thömmes (von links) packen als Handwerker an. TV-Foto: Ursula Schmieder

Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Büdlich. Über weichen Waldboden geht es gemächlich hinauf zum Burgkopf. Einst soll dort eine Burg, oder auch nur eine Fliehburg, gestanden haben. Erst 1966 wurde der über 300 Meter um den Bergkegel verlaufende Weg größtenteils von Hand gegraben. Bis dahin musste der Weg zur Burgkopfkapelle erklettert werden, was Sportliche noch heute tun. Denn die 100-Meter-Etappe ist Teil der gut ausgeschilderten Saar-Hunsrück-Steig-Traumschleife "Wasser Dichter Spuren".
Der Burgkopf mit den sich um ihn rankenden Legenden ist aber nicht nur landschaftlich reizvoll, sondern Ziel jährlicher Prozessionen. Am Feiertag Christi Himmelfahrt, Donnerstag, 14. Mai, brechen Menschen dorthin aufwie es bereits seit 70 Jahren Brauch ist. Damit lösen sie ein Versprechen des damaligen Pfarrers Ludwig Schmitz ein, der für den für den Ort relativ glimpflichen Verlauf des Zweiten Weltkrieges danken wollte. Anders als in Nachbardörfern fielen in Büdlich nur wenige Bomben.
In der das ganze Jahr über offenen Kapelle schauen Angelika Paulus und Gertrud Münster regelmäßig nach dem Rechten. "Wir bringen frische Blumen hoch, kehren ein bisschen und fegen Spinnweben weg", erzählt Paulus. Schon als Schülerin begleitete sie eine Büdlicherin, die sich um die Kapelle kümmere. Auch Kerzen nehmen die Frauen immer mit. Seit die Traumschleife an der Kapelle vorbei führt, halten dort viele Wanderer inne. Seit dem Frühjahr macht sich zudem an manchem Sonntag, 10 Uhr, eine kleinere Gruppe auf den Weg zur Kapelle. Und zwar immer dann, wenn die Sonntags-Messe ausfällt. Auch Leute von außerhalb können sich dann anschließen.
Die Christ-Himmelfahrts-Prozession startet um 14 Uhr an der Josefskapelle am Ortsausgang Richtung Büdlicherbrück. Sie wird vom Kirchenchor und vom Musikverein begleitet. Anschließend lädt die Feuerwehr zum Vatertagsfest in die Blockhütte auf halbem Weg zwischen den beiden Kapellen ein. urs

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