Selbst ausgebaut und tipptopp gepflegt

Seit gut zwei Jahren nutzt die Wenigerather Jugend ihren Jugendraum, an dessen Ausbau sie maßgeblich beteiligt war. Am 12. April soll nun der Weg geebnet werden für die Nachfolge-Generation. Denn etliche Jugendliche sind dem Jugendraumalter allmählich entwachsen.

 Der Jugendraum in Wenigerath wird rege genutzt, was ihm aber auch nach mehr als zweijähriger Nutzung nicht anzusehen ist. Im Bild: Charlotte Augustin, Patrik Kirst, Gerrit Marx, Markus Wilwers, Marius Zerwes, Thomas Greber (von links). TV-Foto: Ursula Schmieder

Der Jugendraum in Wenigerath wird rege genutzt, was ihm aber auch nach mehr als zweijähriger Nutzung nicht anzusehen ist. Im Bild: Charlotte Augustin, Patrik Kirst, Gerrit Marx, Markus Wilwers, Marius Zerwes, Thomas Greber (von links). TV-Foto: Ursula Schmieder

Wenigerath. Urgemütlich ist es im Wederather Jugendraum. Vom Eingang fällt der Blick auf die dunkelrote Couch, ein Schmückstück, das sich die jungen Leute selbst aussuchen durften. Nebenan bollert ein Holzofen, der für wohlige Wärme im ehemaligen Gefrierhaus sorgt, wovon auch diejenigen profitieren, die an der Theke vor der Küche hocken.

Die Ausstattung sei wirklich sehr schön, weiß Gerrit Marx zu schätzen. Daher fühlten sich auch alle wohl und versuchten, Raum und Mobiliar in Ordnung zu halten. Wenn etwas kaputt gehe, werde das gemeldet oder umgehend repariert. Dass das funktioniert, ist unverkennbar. Nach mehr als zweijähriger Nutzung sieht alles noch aus wie neu.

Allerdings liegt das auch mit daran, dass einige der 17- bis 20-jährigen Nutzer beim Ausbau des Jugendraums mit angepackt haben. "Vom Rohbau an waren sie aktiv", lobt Ortsvorsteher Thomas Jakobs. Daher hätten sie auch eigene Ideen mit einbringen können, wie etwa eine angemessene Verkabelung für die Elektronik. "Das haben wir damals direkt mitverlegt", erzählt Patrik Kirst. Darüber hinaus haben sich die jungen Leute sogar finanziell beteiligt. Musikanlage, Fernseher, Hocker und Tisch bezahlten sie aus der eigenen Tasche. Hilfreich dabei war, dass sie 2008 die Kirmes ausrichten durften, deren Erlös in den Raum floss. Laut Thomas Greber hören sie dort heute nicht nur gern Musik, sondern backen auch Pizza oder packen ihren Poker-Spiel-Koffer aus.

Zehn bis 15 Jugendliche nutzen den Raum regelmäßig. Laut Markus Wilwers schauen eigentlich alle Wenigerather dort vorbei. "Wir sind froh, dass wir den Jugendraum haben und uns hier treffen können", spricht Marius Zerwes den Gleichaltrigen aus dem Herzen, die den Raum als Treffpunkt schätzen.

Allerdings wachsen einige von ihnen allmählich aus dem Jugendraumalter heraus. Ortsvorsteher Jakobs hat sich daher bereits mit Ernst Daniel Röhrig, dem Jugendpfleger der Gemeinde Morbach, in Verbindung gesetzt. "Wir wollen versuchen, die nächste Generation der 13- bis 17-Jährigen an den Raum heran zu führen."

Am Montag, 12. April, wollten sie mit Röhrig darüber sprechen. Dazu seien auch interessierte Jugendliche und deren Eltern eingeladen, hofft Jakobs auf eine rege Beteiligung.

Extra Historie: Gut drei Jahre ist es her, dass in Wenigerath mit dem Ausbau des zuletzt von der Feuerwehr genutzten heutigen Jugendraumes begonnen wurde. Unter Anleitung zweier Fachleute aus dem Dorf hatten rund ein Dutzend Jugendliche mit angepackt. Der Raum war bis unters Dach komplett entkernt worden, was auch das Einreißen einer Wand beinhaltete. Außerdem mussten Fenstern eingebaut, Schlitze geklopft, Kabel und Rigipsplatten verlegt und das Dach gedämmt werden. Zu dem 80 000 Euro teuren Ausbau des Jugendraums hat die Gemeinde Morbach finanzielle Unterstützung von Seiten des Landes und Kreises erhalten. (urs)

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