Selbst Petrus vergoss Freudentränen

Traben-Trarbach · Viele Sangesfreunde haben mit dem Gefangenenchor 1976 Traben-Trarbach Volkslieder angestimmt. Trotz Regen ließen sich die Besucher des fünften offenen Singens in Traben-Trarbach nicht beirren.

 Karl-Heinz Mittasch, Rolf Zang und Egbert Kiwitt (von links) haben die Sänger begleitet. Foto: privat

Karl-Heinz Mittasch, Rolf Zang und Egbert Kiwitt (von links) haben die Sänger begleitet. Foto: privat

Foto: (m_mo )

Traben-Trarbach. Er "kündet von sorglosem Leben", heißt es in einer Textzeile des Liedes über den alten Stadtturm. Und sorglos waren die Besucher des offenen Singens des Gefangenenchors Traben-Trarbach im August tatsächlich - selbst der Regen ließ sie unberührt. So schmetterten die etwa 200 Sangesfreunde eifrig jedes der fröhlichen Lieder des Chores mit.
Stadtbürgermeister Patrice Langer begrüßte die Anwesenden zum fünften offenen Singen des Gefangenenchores und animierte zum Mitsingen. Falsch könne ohnehin niemand singen, sagte er, es gebe nur verschiedene Interpretationen.
Er gratulierte dem Chor außerdem zum 40. Geburtstag. Im Februar 1976 wurde der Chor offiziell ins Leben gerufen, als eine Gruppe singfreudiger Traben-Trarbacher sich zum ersten Mal zum Proben im Fotolabor der Mosella-Drogerie traf. Das Vereinslokal war ein Gefängnis, bevor es zu einer gemütlichen Kneipe umgebaut wurde. So war auch der Name "Gefangenenchor" schnell gefunden. Noch im selben Jahr trat der Chor beim Rosenmontagsumzug in Traben-Trarbach zum ersten Mal öffentlich auf.
Chorleiter Heinrich Kappel probte für das offene Singen Parts für Geigen, Klarinetten, Pauken, Trompeten und Hörner ein. Nach den einzelnen Registerproben setzte das fünfstimmige Orchester gemeinsam ein, was noch weitere Interessenten an den Ort des Geschehens lockte.
Zwischendurch unterhielt der Chor mit launigen Moselliedern, während Günter Franz seine "Sprüchelchen" zum Besten gab.
Zusammen ließen die Anwesenden Volkslied um Volkslied erklingen. Begleitet wurden sie dabei von Egbert Kiwitt am Saxophon, Rolf Zang am Akkordeon und Karl-Heinz Mittasch an der Gitarre.
Allem Anschein nach war selbst Petrus vom Gesang so gerührt, dass er die Himmelsschleusen öffnete und kräftige Freudentränen vergoss. Einige Hartgesottene sangen Regenlieder und ließen sich nicht vom Wetter beeindrucken.
Trotz des regenreiches Schlusspunktes sagten viele auch schon für das nächste offene Singen im August des nächsten Jahres zu. red

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