Selbst Robin Hood ist hier eine Frau

Von unserer Redakteurin MARION MAIERMANDERSCHEID. Volles Haus und gute Stimmung: Etwa 330 Besucher amüsierten sich am Samstag bei den Maanischder Schauten. Es war eine Kappensitzung mit allem Drum und Dran, dennoch gilt: "In Maanischd as ahles aanisch". Maanischd Helau! Was brauchen die Manderscheider die Wirtschaftsweisen? Sie haben doch Malchen (Petra Wallscheid) und Kätt (Rita Bauer). Die beiden Frauen mit Bauchladen, Kittelschürze und schnieken Wanderschuhen sagen den Aufschwung viel verlässlicher voraus. Zudem kennen sie sich vor Ort aus. Sie verkaufen Kulis, damit die Kreuzchenmacher bei der nächsten Wahl das richtige Schreibgerät zur Hand haben und die Wahlfälschung nicht wieder auffliegt. Auch Kondome bieten die beiden an. Die Begründung: In der Apotheke wird man für allerlei immer auf mittags vertröstet. Doch da ist es für die Überzieher höchst wahrscheinlich schon zu spät. "In Maanischd as ahles aanisch" meinten die Bauchladenfrauen - und das galt am Samstagabend für die gesamte Kappensitzung. Denn unübersehbar haben in der Kurstadt im Karneval die Frauen das Zepter in der Hand. Sie stellen die Mehrheit der Aktiven auf der Bühne sowie im Vorstand des Karnevalsvereins. Das geht sogar so weit, dass es in Manderscheid Stammtischbrüderinnen gibt und Robin Hood eine Frau ist, deren (Tanz-)Gefährten überwiegend Gefährtinnen sind. Lediglich das Festkomitee samt kurzfristig eingesprungenem Sitzungspräsident Rainer Laupichler war in Manderscheid rein männlich besetzt. Kein Wunder also, dass die wenigen Männer, die sich vors Publikum trauten, gleich mehrfach zu Gange waren. So hüpfte das Festkomitee auch als Männerballett über die Bühne. Und auch hier galt: In der Burgenstadt ist alles anders. Die Männer versuchten erst gar nicht, ihre weibliche Seite für das Publikum zum Leben zu erwecken. Sie schlüpften gleich in die Gewänder Furcht einflößender Raubtiere und führten zu "Ich bin Schnappi, das kleine Krokodil", dem Hit einer Neunjährigen, einen niedlichen Tanz auf. Ein weiterer Mann, der sich traute, war der 20-jährige Jürgen Krämer. Als Gospelsänger nahm er die lokalen Ereignisse per Lied auf die Schippe. Mit "Brauchst du Kleingeld aus der Bank, wird der Traktor angespannt" erinnerte er beispielsweise an den Automaten-Diebstahl bei der Raiba im November. Neben Krämer waren viele weitere Jugendliche an der Kappensitzung beteiligt. Sie mischten bei der großen Garde oder beim Westerntanz mit. Die jüngste Teilnehmerin war sicherlich Lisa Raskopp. Das Wallenborner Funkenmariechen überzeugte mit einem Solo, das ihr enorme Fitness verlangte. Aus dem Alltag der etwas älteren Generation erzählte Petra Schmitz. Sie machte sich souverän über Ü-30-Partys lustig. Sie gab dem Massenvergnügen Namen wie Krötenwanderung und Last-Minute-Angebot. Fazit: Manderscheid sollte in Frauenhand bleiben. Die Sitzung bot vier Stunden lang gute Unterhaltung und erhielt zurecht viel Applaus. Die Akteure der Sitzung: Als Festkomitee und Ballett: Jockel Becker, Fred Stolz, Günter Krämer, Heinrich Ternes, Manfred Metzgeroth, Karl-Wilhelm Vonkerkom (Trainerinnen: Gunda Irle, Jenny Schmitz, Kristina Kohl), Sitzungspräsident: Rainer Laupichler, Vorsitzende: Petra Wallscheid, große Funkengarde der "Maanischder Schauten" (Ellen Dresen, Birte Förster, Alexandra Kipper, Lisa Neumann, Maike Neumann, Franziska Stolz, Kerstin von Wirtz, Sarah von Wirtz, Katharina Hohns, Trainerinnen: Monika Amshoff und Sonja Bender), Petra Wallscheid als Malchen, Rita Bauer als Kätt, das Wallenborner Funkenmariechen Lisa Raskop, Annemie Schäfer als Suus, Edith Weiler als Lotte, Regina Krämer als feine Dame, Manderscheider Jugend (Kristina Kohl, Julia Neuhaus, Kathrin und Steffi Neumann, Jürgen Krämer, Anna Schleidweiler, Jenny Schmitz, Isabell Schmitz, Nadine Walerius und Christian Reuter), die drei Stammtischbrüder(innen) (Ursula Borsch-Gillen, Christine Neumann, Elisabeth Reuter), Petra Schmitz als Ü-30-Party-Fachfrau, Jürgen Krämer als Gospelsänger, Robin Hood und Gefährten (Rita Bender, Petra Burkhard, Ute Förster, Pia Grün, Elisabeth Hohns, Dagmar Krause, Ute Lüpke, Michael Lüpke, Maria Oll, Ines Stein, Iris Stolz, Bärbel Vankerkom, Karl-Wilhelm Vankerkom), tanzende Kegelschwestern (Rita Bauer, Ursula Borsch-Gillen, Elisabeth Reuter, Helga Gillen-Kröffges, Christine Neumann, Marianne Schröder, Ruthilde Stolz, Kristina Sticks, Trainerin: Kristina Stick). Musik: Stefan Pallemanns.noj/fcg

Maanischd Helau! Was brauchen die Manderscheider die Wirtschaftsweisen? Sie haben doch Malchen (Petra Wallscheid) und Kätt (Rita Bauer). Die beiden Frauen mit Bauchladen, Kittelschürze und schnieken Wanderschuhen sagen den Aufschwung viel verlässlicher voraus. Zudem kennen sie sich vor Ort aus. Sie verkaufen Kulis, damit die Kreuzchenmacher bei der nächsten Wahl das richtige Schreibgerät zur Hand haben und die Wahlfälschung nicht wieder auffliegt. Auch Kondome bieten die beiden an. Die Begründung: In der Apotheke wird man für allerlei immer auf mittags vertröstet. Doch da ist es für die Überzieher höchst wahrscheinlich schon zu spät. "In Maanischd as ahles aanisch" meinten die Bauchladenfrauen - und das galt am Samstagabend für die gesamte Kappensitzung. Denn unübersehbar haben in der Kurstadt im Karneval die Frauen das Zepter in der Hand. Sie stellen die Mehrheit der Aktiven auf der Bühne sowie im Vorstand des Karnevalsvereins. Das geht sogar so weit, dass es in Manderscheid Stammtischbrüderinnen gibt und Robin Hood eine Frau ist, deren (Tanz-)Gefährten überwiegend Gefährtinnen sind. Lediglich das Festkomitee samt kurzfristig eingesprungenem Sitzungspräsident Rainer Laupichler war in Manderscheid rein männlich besetzt. Kein Wunder also, dass die wenigen Männer, die sich vors Publikum trauten, gleich mehrfach zu Gange waren. So hüpfte das Festkomitee auch als Männerballett über die Bühne. Und auch hier galt: In der Burgenstadt ist alles anders. Die Männer versuchten erst gar nicht, ihre weibliche Seite für das Publikum zum Leben zu erwecken. Sie schlüpften gleich in die Gewänder Furcht einflößender Raubtiere und führten zu "Ich bin Schnappi, das kleine Krokodil", dem Hit einer Neunjährigen, einen niedlichen Tanz auf. Ein weiterer Mann, der sich traute, war der 20-jährige Jürgen Krämer. Als Gospelsänger nahm er die lokalen Ereignisse per Lied auf die Schippe. Mit "Brauchst du Kleingeld aus der Bank, wird der Traktor angespannt" erinnerte er beispielsweise an den Automaten-Diebstahl bei der Raiba im November. Neben Krämer waren viele weitere Jugendliche an der Kappensitzung beteiligt. Sie mischten bei der großen Garde oder beim Westerntanz mit. Die jüngste Teilnehmerin war sicherlich Lisa Raskopp. Das Wallenborner Funkenmariechen überzeugte mit einem Solo, das ihr enorme Fitness verlangte. Aus dem Alltag der etwas älteren Generation erzählte Petra Schmitz. Sie machte sich souverän über Ü-30-Partys lustig. Sie gab dem Massenvergnügen Namen wie Krötenwanderung und Last-Minute-Angebot. Fazit: Manderscheid sollte in Frauenhand bleiben. Die Sitzung bot vier Stunden lang gute Unterhaltung und erhielt zurecht viel Applaus.

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