Seniorentreff im Kirchspiel ist gefragt

Nach monatelangen Vorkehrungen hat in Kleinich der erste Seniorentreff stattgefunden, für den sich auch auf Hilfe angewiesene Bürger anmelden konnten.

Kleinich. Auf den ersten Blick scheint es ein Seniorennachmittag wie viele andere zu sein. Doch der zweite Blick verrät, dass auch an Demenz leidende und gehbehinderte Gäste mit an der Kaffeetafel sitzen. Doch an diesem Nachmittag sind alle willkommen. Denn das neue Angebot in Kleinich wartet mit ausgebildetem Fachpersonal auf.

Willkommene Abwechslung für ältere Mitbürger



Für die 92-jährige Helene Röhrig ist es eine willkommene Abwechslung. Häufig hält sie sich nur in den eigenen vier Wänden auf. Mittags geht sie zwar raus, was ihr ein Rollator ermöglicht. Doch meist sitzt sie dann auf der Bank vor ihrer Tür. Daher freut sie sich auch immer auf die etwas anderen Seniorennachmittage, die vier Mal im Jahr - wenn auch ohne Pflegefachkräfte - stattfinden.

Auch dieses Angebot werde gut angenommen, betonte August Endel am Nachbartisch. Dennoch sei der neue Seniorennachmittag, der sich einmal im Monat insbesondere an gebrechlichere Bürger richtet, schon gut. "Schön, dass so etwas gemacht wird - da kommt man doch wenigstens mal raus unter die Leute." Seine Schwägerin Irmgard Endel pflichtet bei: "Hier trifft jeder seinesgleichen - früher waren wir zusammen jung, und nun trifft man die gleichen Leute." Sie seien eben miteinander alt geworden, sieht Elisabeth Müller das als tröstlich an.

Gut 20 Bürger aus allen acht Dörfern der Gemeinde Kleinich hatten sich für die Premiere des auf Hilfsbedürftige zugeschnittenen Seniorennachmittags angemeldet. Dem Angebot vorausgegangen waren Überlegungen, eine Anlaufstelle für Rat suchende Angehörige zu schaffen.

Christa Hacker und Marita Trarbach, zwei in Pflege und Beratung erfahrene Frauen, hatten Ende 2009 die Werbetrommel dafür gerührt bei den 730 Bürgern (der TV berichtete). Da die Beratungen gut angenommen wurden, lag im nächsten Schritt die Idee nahe, Pflegedürftigen einige Stunden Gesellschaft zu bieten und ihre Angehörigen so gleichzeitig zu entlasten. Die Umsetzung letztlich ermöglicht hatte laut Trarbach die Unterstützung dreier weiterer Pflege- und Betreuungskräfte: Mechthild Neuls, Gerlinde Körfer und Elsbeth Schmidt.

Ein weiteres Ziel ist es laut Hacker, rüstige und gebrechliche Bürger zusammenzubringen. Wichtig sei es, auch weniger Mobile und Pflegebedürftige mit in die Gemeinschaft einzubeziehen. Gerade sie würden sich ja sonst oft zu Hause zurückziehen und isoliert leben. Ortsbürgermeister Burkhard Born hatte die private Initiative als Bereicherung für die Gemeinde begrüßt.

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