Sicher durch den Wald

MANDERSCHEID. Im Auto gehören Navigationssysteme inzwischen zur gehobenen Ausstattung. Wer sich durch eigene Muskelkraft mit dem Fahrrad oder zu Fuß bewegt, sucht meistens noch mit Karte und Kompass seinen Weg. Im Maarmuseum in Manderscheid stellte jetzt Sebastian Korneli das GPS (Global Positioning System) für Wanderer und Radfahrer vor.

"Fürmich ist es mittlerweile undenkbar, ohne das Gerät zu arbeiten",erklärte der Reiseveranstalter Sebastian Korneli gleich zu Beginnseines Vortrages. Das GPS-Gerät hat ungefähr die Größe einesMobiltelefons. An jedem Standort und bei jeder Sicht könne mandamit seine Position bestimmen. Nur wenige Kenntnisse seiennötig, schwärmte Korneli. Entwickelt wurde das GPS vom amerikanischen Verteidigungssystem. Mit dem satellitengestützten System lasse sich bei der Ortung eine Genauigkeit von 15 Metern erreichen, berichtete Korneli seinem Publikum.

Aus eigener Erfahrung als Reiseleiter erzählte Korneli von den Möglichkeiten, das GPS zu nutzen. Bei der Vorbereitung einer geführten Mountainbike-Tour sei er die Strecke ganz einfach vorher abgefahren und habe den Weg mit dem Gerät aufgezeichnet.

Kostenlos Touren von Internetseiten laden

Neben der Streckenführung biete das GPS auch die Möglichkeit, bestimmte Punkte, wie beispielsweise Gasthäuser, Aussichtspunkte oder ähnliches zu speichern. Diese können dann als separate Punkte mit anderen Touren kombiniert werden. Mit der Radfahrer-Gruppe habe er eine Vier-Tagestour gemacht, ohne noch einmal auf die Karte schauen zu müssen.

Das beste GPS nützt allerdings nichts, wenn es nicht entsprechend programmiert ist. "In vielen Geräten gibt es vorinstallierte Basiskarten" erläuterte Korneli. Diese könnten mit Zusatzdaten noch verbessert werden. "Das System lebt von der Schnittstelle zum Computer" sagte der Reiseleiter. Vom Computer und aus dem Internet könne man die verschiedensten Touren auf das GPS herunter laden. Es gäbe bereits viele Internetportale, die kostenlos Touren anböten. Als großen Vorteil nannte Korneli auch die Möglichkeit, sich das Höhenprofil der gewünschten Tour anzeigen zu lassen.

Nach dem Vortrag des Reiseleiters diskutierten die Gäste über Sinn und Nutzen sowie die touristischen Möglichkeiten des modernen Gerätes. Manfred Steffens vom Eifelverein Manderscheid meinte, man solle grundsätzlich für das System offen sein, gab aber zu bedenken, dass bei den vielen älteren Mitgliedern des Vereins die Akzeptanz vermutlich nicht so groß sei. Er befürchtete, dass das Naturerlebnis und das Zwischenmenschliche auf den von Wanderführern begleiteten Touren zu kurz käme. Außerdem müsse doch jeder Wanderführer den Umgang mit Karte und Kompass lernen.

Korneli hielt dagegen: Der Wanderführer müsse natürlich keineswegs dauernd auf das Gerät schauen, sondern könne sich sogar intensiver dem Naturerlebnis widmen.

Rainer Schmitz von der Kurverwaltung warf ein, dass man darüber nachdenke, an Tagestouristen Geräte zu vermieten und die gewünschten Touren zuvor vom Computer zu überspielen. Diese Möglichkeit empfahl Korneli auch den Inhabern von Beherbergungsbetrieben Damit könne man Werbung machen und sich von anderen Betrieben absetzen.

Auch die Bedenken eines Zuhörers, dass die Bedienung eines GPS-Gerätes vielleicht zu kompliziert sei, zerstreute Korneli: Er habe schon häufiger Ortsunkundige mit dem GPS in den Wald geschickt, "und keiner ist verloren gegangen". Korneli und Schmitz kündigten an, demnächst eine Möglichkeit anzubieten, das Gerät im praktischen Einsatz kennenzulernen und sich von der Funktionsweise zu überzeugen.

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