Sicherheit gefährdet: Zu viele Besucher im Keller

Traben-Trarbach · An diesem Sonntag geht der unterirdische Wein-Nachts-Markt Traben-Trarbach zu Ende. Möglicherweise müssen am letzten Wochenende aber Besucher draußen bleiben. Der Grund: Zeitweise tummelten sich in dem Hauptkeller mehr Besucher als erlaubt.

Traben-Trarbach. Im Gewölbekeller des Moselschlösschens gab es am vergangenen Sonntagmittag kaum noch ein Durchkommen. Nachdem es angefangen hatte zu regnen, strömten noch mehr Besucher in den historischen Keller mit seinen Schmuck-, Kunsthandwerk- und Gourmetständen. Es gab daraufhin Anrufe bei der Verbandsgemeindeverwaltung, und besorgte Menschen stellten die Frage: "Dürfen überhaupt so viele Leute auf einmal in den Keller?"
Wie viele sich am Sonntagmittag dort aufhielten, weiß niemand genau - Eintritt für den unterirdischen Wein-Nachts-Markt wird nicht erhoben.
Die Verbandsgemeindeverwaltung reagierte und machte den Betreiber des Moselschlösschen-Kellers, Hotelier Matthias Ganter, auf das Problem aufmerksam. Demnach dürfen sich aus Sicherheitsgründen zeitgleich nur 200 Besucher in dem rund 1500 Quadratmeter großen Keller aufhalten. Damit dies überprüft werden kann, wurde der Betreiber aufgefordert, alle halbe Stunde ein Protokoll über die Besucherzahl anzufertigen. Er müsse dafür sorgen, dass die maximal zulässige Besucherzahl nicht überschritten werde, also bereits an diesem Wochenende. Bürgermeister Ulrich K. Weisgerber: "Ich freue mich sehr, dass der Markt so viel Resonanz erfährt und so viele Menschen in die Stadt lockt. Aber die Sicherheit geht vor." Matthias Ganter war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Ein weiteres Problem des Wein-Nachts-Marktes: Einige Traben-Trarbacher ärgern sich über die vielen parkenden Fahrzeuge an den Veranstaltungswochenenden. Es seien nicht genügend PKW- und Busparkplätze vorhanden. Weisgerber dazu: "Das Problem ist erkannt. Wir müssen für den nächsten Markt darüber nachdenken, eventuell einen Bus-Shuttledienst einzurichten."
Unterdessen hat das aktuelle Vorgehen der Verwaltung im sozialen Netzwerk Facebook wieder eine heiße Debatte entfacht. Kritiker von VG-Chef Weisgerber werfen diesem unter anderem vor, er habe aus "reiner Willkür" gehandelt. Einer spricht von "einem Skandal". Der Wein-Nachts-Markt sei ein sehr großer Erfolg für die Stadt, den "man jetzt wieder kaputtmachen wolle".
Manche Einträge gehen, wie schon bei der Debatte um die Entlassung des Ex-Tourismuschefs Matthias Holzmann, unter die Gürtellinie - auch Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus wird erneut diffamiert.Meinung

Wenn mal etwas passiert ...
Keine Frage: Der unterirdische Wein-Nachts-Markt ist ein Riesenerfolg für die Stadt. Darüber freut sich jeder - auch der VG-Chef Weisgerber und die Stadtbürgermeisterin. Ihnen etwas anderes zu unterstellen, ist dreist. Dass die Sicherheit der Besucher im Vordergrund stehen muss, ist selbstverständlich. Es sei nur an die Katastrophe bei der Love-Parade in Duisburg erinnert, wo 21 Menschen starben und über 500 verletzt wurden. Damals waren die Sicherheitsvorkehrungen unzureichend. Jetzt sollten alle Verantwortlichen in Ruhe überlegen, was beim nächsten Mal zu tun ist. Beschimpfungen bringen nichts. w.simon@volksfreund.de

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