"Sicherheitsmaßnahmen haben funktioniert"

Die Ursache für den Brand bei der Sonderabfall-Entsorgungsfirma Ruppenthal im Mülheimer Industriegebiet ist weiter ungeklärt. Die Kripo schätzt den entstandenen Sachschaden auf 300 000 Euro.

Mülheim. (sim) Ein Feuerschaden-Sachverständiger hat sich gestern die Brandstelle bei der Firma Ruppenthal Sonderabfall GmbH angesehen, um Erkenntnisse über die Brandursache zu gewinnen.

Noch ist nicht bekannt, warum am frühen Samstagmorgen ein Außenlager des Mülheimer Entsorgungsbetriebs in Flammen geriet (der TV berichtete). Dabei brannte auch ein einen Tag zuvor dort abgestellter LKW völlig aus. Feuerwehr, Kripo und Umweltbehörden gehen nach wie vor davon aus, dass lediglich leere, mit Kunststoff behaftete Gitterbox-Behälter sowie ein Behältnis mit in Öl getränkten Lappen in Brand gerieten.

Das hatte die Geschäftsleitung des Betriebes, die von der Feuerwehr informiert wurde und am Samstagmorgen sofort zum Firmengelände geeilt war, mitgeteilt. Weitere Auskünfte wollte die Firma dem TV gestern nicht geben.

Der Wehrleiter der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, Thomas Edringer, sprach von einem gefährlichen Einsatz für die Feuerwehrleute - zumal es zu zwei Verpuffungen gekommen war. Edringer: "Der Knall war bis Maring-Noviand zu hören." Durch den schnellen Einsatz der Feuerwehren konnte verhindert werden, dass das Feuer auf benachbarte Gebäude, in denen Sonderabfall gelagert wird, übergriff. Wenige Stunden nach dem Brand hatte ein "Messtrupp-Fahrzeug Gefahrgut" der Feuerwehr Wittlich die Luft in und um Mülheim auf Schadstoffbelastungen untersucht. Dabei wurden keine gesundheitsgefährdenden Mengen an Schadstoffen festgestellt. Edringer: "Die Rauchgase stiegen durch die Thermik steil in die Luft und wurden in relativ großer Höhe vom Wind abgeleitet."

Ein kleiner Teil des kontaminierten Löschwassers gelangte in die Kläranlage Unteres Liesertal, der größte Teil floss auf dem Firmengelände in eigens dafür vorgesehene unterirdische Becken.

Bei der Firma Ruppenthal Sonderabfall handelt es sich nach Auskunft der Kreisverwaltung um ein "genehmigtes Zwischenlager für Sonderabfall".

Dort können Problemabfälle von Haushalten und Gewerbebetrieben wie Farben, Lacke, Altöl, ölverschmutzte Betriebsmittel, Lösungsmittel und Kühl- und Bremsflüssigkeit zwischengelagert werden. Ein Sprecher der Kreisverwaltung lobte gestern den professionellen Einsatz der Feuerwehren: "Die Sicherheitsmaßnahmen haben funktioniert."

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