Sie gehören einfach dazu

Es ist eine kleine Gemeinschaft, die in Morbach seit 105 Jahren im Sinne ihrer Ordensgründerin wirkt. Doch ohne die drei Waldbreitbacher Franziskanerinnen wäre vieles nicht leistbar im Alten- und Pflegeheim St. Anna Morbach.

 Schwester Marianne, Leiterin des Alten- und Pflegeheims St. Anna Morbach, mit den Schwestern Alice (rechts) und Eleonore (links). Am 20. August wechselt die Heimleiterin als Konventoberin ins Mutter-Rosa-Altenzentrum Trier.TV-Foto: Ursula Schmieder

Schwester Marianne, Leiterin des Alten- und Pflegeheims St. Anna Morbach, mit den Schwestern Alice (rechts) und Eleonore (links). Am 20. August wechselt die Heimleiterin als Konventoberin ins Mutter-Rosa-Altenzentrum Trier.TV-Foto: Ursula Schmieder

Morbach. Bei der Pflege der Bewohner sind die Ordenschwestern zwar außen vor, darum kümmert sich das Fachpersonal. Doch auch so haben die derzeit drei Waldbreitbacher Franziskanerinnen reichlich zu tun im Alten- und Pflegeheim St. Anna Morbach. Jede von ihnen nimmt laut Heimleiterin Schwester Marianne vielfältige Aufgaben wahr.Schwester Alice, seit 24 Jahren im Haus und bis vor wenigen Jahren Leiterin der Küche, ist in erster Linie für die Wäscherei zuständig. Sie wäscht, bügelt und bringt alles wieder in die Zimmer. Daneben macht sie Pfortendienst - vor allem an den Wochenenden oder als Urlaubsvertretung. Als wäre das nicht genug, erledigt sie Besorgungen, kümmert sich ähnlich einer Küsterin unter anderem um den Blumenschmuck für die Kapelle und lässt sich einsetzen, wo immer Hilfe gebraucht wird. Außerdem verteilt sie im Wechsel mit Schwester Eleonore die Krankenkommunion, betet bei Gottesdiensten und Rosenkränzen vor und ist Bewohnern und Angehörigen eine Vertrauensperson. Heimleiterin Marianne, seit Oktober 2003 im Haus, bezeichnet Schwester Alice als "eine richtige Institution in Morbach. Schwester Eleonore engagiert sich seit knapp vier Jahren vor allem in der Tagespflege und in der Tagesbetreuung. Diese bietet Bewohnern Programme an wie Gedächtnistraining, Erzählen, Singen, Gestalten oder Malen. Abgesehen davon übernimmt die ausgebildete Heimerzieherin und Altenpflegehelferin ehrenamtliche Dienste im Haus oder fungiert als Ausflugsbegleiterin. Alle drei Schwestern teilen sich zudem in den Lektorendienst sowie in die Begleitung Schwerstkranker oder Sterbender. Sie leisten ihnen Gesellschaft oder kümmern sich um Angehörige. Schwester Marianne, die am 20. August als Konventoberin ins Mutter-Rosa-Altenzentrum Trier wechselt, zeichnet als Leiterin zudem verantwortlich für die Organisation des Hauses sowie für Verwaltung, Belegung, Finanzen oder Haustechnik. Eine besonders wichtige Aufgabe sieht die 1979 in den Orden eingetretene Franziskanerin jedoch in der Kontaktpflege mit den Bewohnern sowie in der Seelsorge.Das Engagement der Franziskanerinnen hat in Morbach vor 105 Jahren mit der Pflege von Kranken seinen Anfang genommen. Bereits nach einem Jahr richteten sie zusätzlich eine Nähschule ein. Später unterhielten sie neben ihrem Schwesternhaus und dem 1907 gebauten Krankenhaus einen Kindergarten sowie Bügelstube und Kochschule. Das 1971 eingeweihte neue Morbacher Krankenhaus wurde 1976 dem Kreis übertragen und 1982 in ein Alten- und Pflegeheim umgewandelt. Heute bietet das Haus auch Tagespflegeplätze sowie Betreutes Wohnen an. Waldbreitbacher Franziskanerinnen Am 13. März 1863 gründete Margaretha Flesch die Ordensgemeinschaft der Waldbreitbacher Franziskanerinnen. Selbst in großer Armut aufgewachsen, hatte "Mutter Maria Rosa" zeitlebens nur ein Ziel vor Augen: den Armen, Kranken und Benachteiligten zu helfen. Eng verbunden mit dem Orden ist die 1903 gegründete Marienhaus GmbH, deren Gesellschafterin die Ordensgemeinschaft ist. Zur GmbH zählen 23 Krankenhäuser, 17 Alten- und Pflegeheime, zwei Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen, acht Hospize und sieben weitere Häuser. Sie beschäftigt 11 000 Mitarbeiter in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. In der Region gibt es Konvente in Morbach (Alten- und Pflegeheim St. Anna), Hermeskeil (Hochwald-Altenzentrum St. Klara und St. Josef-Krankenhaus), Neuerburg (Marienhaus Klinik St. Josef) und Trier (Marienkrankenhaus Ehrang, Mutter-Rosa-Altenzentrum und Haus Franziskus, eine generationenübergreifende Begegnungsstätte).

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