"Sie kann das wie eine Gärtnerin"

Traben-Trarbach · Seit fast 40 Jahren sorgt Rosel Clauß für den Blumenschmuck in der katholischen Kirche St. Peter und Paul in Traben. Die liebevoll zusammengestellten Sträuße stammen alle aus ihrem großen Garten, und Küsterin Edith Halbig ist voll des Lobes: "Sie kann das wie eine Gärtnerin".

Traben-Trarbach. "Die ersten Blumen bekommen wir im Mai, die letzten Astern schmücken im November die Kirche, jede Woche fällt ein großer Strauß für uns ab", freut sich die Küsterin. Rosel Clauß indes möchte am liebsten gar nicht so viel Aufhebens um ihre von der Gemeinde so geschätzten Dienste machen. "Im Garten kann ich wunderbar abschalten und mich erholen", sagt sie. Aus Altersgründen hat sie ihre Anbauflächen etwas reduziert, "aber es reicht noch für die Sträuße". Ehemann Karl-Julius hat sein eigenes Reich und bewirtschaftet einen kleinen Gemüsegarten, in dem er Bohnen, Zucchini, Tomaten und Kartoffeln heranzieht. Seiner Frau hilft er manchmal beim Jäten, "und er setzt mir die Dahlien", erklärt die sympathische Seniorin, die genauso frisch und freundlich strahlt wie ihre Blumen. In Sichtweite der Kirche blüht es bei Rosel Clauß vom Frühjahr bis zum ersten Frost. Tulpen, Sonnenblumen, Rittersporn, Margerithen, Phlox, Dahlien, Cosmea, Tagetes, Goldrute, Herbstanemone und vieles mehr gedeiht prächtig unter ihrem grünen Daumen. "Meistens werden die Blumen gar nicht gedüngt", sagt sie.
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Der Goldfelberich lässt seine gelben Blütensterne nicht fallen, und auch die Dahlien bleiben knackig frisch. "Hier zu Hause habe ich sie nur zwei Tage in der Vase", hat Rosel Clauß festgestellt, die den Rittersporn zu ihren Lieblingsblumen zählt. Immer freitags holt Edith Halbig einen großen Strauß ab, und bevor sie ihn in die Kirche bringt, halten die beiden Frauen, die längst Freundinnen sind, noch ein Schwätzchen. "Sie ist eine ganz liebe Person", schwärmt Edith Halbig, die auch Zutritt hat, wenn das Ehepaar Clauß im Urlaub ist. Dann darf sie die Sträuße schneiden. Noch heute lachen sie Tränen über einen Vorfall, der schon eine Weile zurückliegt: "Da wurde Rosel Clauß von einem Gemeindeglied doch tatsächlich aufgefordert, auch mal etwas für den Blumenschmuck zu spenden", amüsiert sich Edith Halbig. "Ich habe es mit Humor genommen", sagt die Blumenbotin lachend.
100 Jahre St. Peter und Paul: Anlässlich des runden Geburtstages von St. Peter und Paul in Traben wird morgen, Freitag, in der katholischen Kirche eine Ausstellung eröffnet. Gezeigt werden Gewänder der Priester, Chormäntel, Altardecken, kirchliche Geräte, Bilder und Texte zur Geschichte der Kirche und wie eine Heilige Messe und eine Taufe vorbereitet werden. Die Ausstellung kann von Freitag bis Sonntag, 4. September, jeweils von 11 bis 18 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt ist frei. Musikalisch wird der 100. Geburtstag am Samstag, 10. September, mit einem Konzert gefeiert. Der Kammerchor "Gaudeamus" aus St. Wendel und Stefan Kunz an der Orgel spielen Kirchenmusik aus verschiedenen Jahrhunderten. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen. Nach dem Konzert sind alle Gemeindeglieder und Gäste zum Fest mit Wein, Speckkuchen und Spießbraten eingeladen. Am Sonntag, 11. September, beginnt um 11 Uhr das Festhochamt mit dem Prior von Springiersbach, Pater Theodor. Der katholische Kirchenchor wird mit Orchesterbegleitung eine Messe von Joseph Haydn aufführen. GKB

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