Sie pfeift aus dem letzten Loch

Manderscheid · Die Lebensbaumkirche in Manderscheid soll eine neue Orgel im Wert von 400 000 bis 500 000 Euro bekommen. Durch die verwinkelte Bauweise der Kirche ist ein gebrauchtes Instrument, das passt, nicht zu finden. Mit Zuschüssen, Spenden und einem Orgelpfeifenverkauf soll das Geld in fünf Jahren zusammen sein.

 Eine neues Instrument soll her: Der erste Vorsitzende des Orgelbauvereins, Günther Jung, an der Leihorgel des Bistums Trier. TV-Foto: Christina Bents

Eine neues Instrument soll her: Der erste Vorsitzende des Orgelbauvereins, Günther Jung, an der Leihorgel des Bistums Trier. TV-Foto: Christina Bents

Manderscheid. Die Zeiten des Provisoriums sollen endlich ein Ende haben. Das wünschen sich die 20 Mitglieder des Orgelbauvereins in Manderscheid. Vor einem halben Jahr hat er sich mit dem Ziel gegründet, eine Orgel für den Ort anzuschaffen.
Die braucht die Stadt nach Meinung des ersten Vorsitzenden Günther Jung, der selbst examinierter Kirchenmusiker ist, dringend. "Die Orgel ist ein Provisorium, eine Kleinorgel mit einer Klaviatur, die viereinhalb Oktaven umfasst. Für Zuhörer und Organisten ist der Betrieb nicht mehr zumutbar und machbar." In den Jahren 1967 und 1968 wurde die katholische Kirche in Manderscheid von dem Trierer Dombaumeister Karl Peter Böhr neu gebaut. Für die Orgel war damals kein Geld mehr da, und so hat das Bistum der Pfarrgemeinde die jetzige Orgel als "vorübergehende Leihgabe" zur Verfügung gestellt.
Drei Manuale, 28 Register


Der Neubau einer Orgel wird in Manderscheid seit vielen Jahren diskutiert. Der Orgelbauverein hätte gerne eine, die drei Manuale und 28 Register hat, damit man sowohl ältere als auch moderne Orgelliteratur spielen kann. Zudem möchten die Vereinsmitglieder, dass die Orgel und die Kirche künftig stärker in den allgemeinen Kulturbetrieb eingebunden werden. Die Kurverwaltung könnte hier organisatorisch unterstützen. Der Orgelbauverein hat auch schon versucht, ein gebrauchtes Instrument zu kaufen, aber durch die Bauweise der Kirche müsste man die Instrumente so aufwendig umbauen, dass es sich finanziell nicht rechnen würde.
Der Verein geht bei einem Neubau der Orgel von 400 000 bis 500 000 Euro aus. Finanzieren wollen die Vereinsmitglieder das Instrument durch Mitgliedsbeiträge, durch die Übernahme von Orgelpfeifenpatenschaften, Spenden und Benefizkonzerte. Auch die Unterstützung der Kirchengemeinde, der Stadt Manderscheid und öffentliche Fördergelder sollen helfen. Günther Jung: "Wir wollen versuchen innerhalb von fünf Jahren die Orgel kaufen zu können, damit das nicht zu einer ewigen Sache wird. Der ehemalige Verbandsbürgermeister Walter Densborn ist uns bei den Finanzierungsmaßnahmen behilflich."
Pfeifenverkauf läuft gut


Insgesamt ist man guter Dinge, das auch zu schaffen. "Der Pfeifenverkauf läuft ganz ordentlich, auch die ersten Benefizkonzerte sind schon angedacht", sagt Jung zuversichtlich.Was mit dem alten Instrument passiert, wenn ein neues kommt, ist derzeit noch nicht geklärt. chb

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