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MORBACH. (urs) Kommissarisch lenken sie die Geschicke der Morbacher Hauptschule Kurfürst Balduin schon länger. Ab heute hat das Rektoren-Team Koschant-Geisenhainer endgültig das Sagen.

Unangenehme Überraschungen brauchen Kollegen, Mitarbeiter und Schüler der Morbacher Hauptschule Kurfürst Balduin nicht zu fürchten. Die beiden Schulleiter der Morbacher Hauptschule, die heute offiziell in ihr Amt eingeführt werden, sind ihnen nicht unbekannt. Rektor Thomas Koschant und Konrektor Peter Geisenhainer unterrichten schon ein Jahrzehnt in Morbach. Der 40-jährige Koschant, nach eigenen Worten "als Pfälzer noch sehr schollenverbunden", stieg dort 1996 nach dem zweiten Staatsexamen in seinen Beruf ein. Gravierende Veränderungen stehen nicht zur Debatte

Der im thüringischen Gera geborene Geisenhainer (34) startete ein Jahr später in Morbach, wo er heute die Volleyballmädchen trainiert und Computerkurse an der Volkshochschule bietet. In die Schulleitertätigkeit sind beide "peu a peu rein gewachsen", wie sie es formulieren. Sprangen sie anfangs für ihren erkrankten und später pensionierten Konrektor ein, waren sie ein halbes Jahr später wegen des altersbedingten Ausscheidens von Rektor Karl Mutsch in der Pflicht. Vier Monate danach war Koschant kommissarischer Schulleiter und Geisenhainer ab 2005 kommissarischer Konrektor. Für das Team, als das sich beide sehen, stehen gravierende Veränderungen an ihrer Schule nicht zur Debatte. Schließlich sei diese bei Betrieben und Eltern anerkannt, so Koschant. Ziel sei daher, diesen Standard halten zu können. Dass in den jüngsten fünf Jahren 40 Prozent der Morbacher Grundschüler zur Hauptschule wechselten, ist für den überzeugten Junggesellen die schönste Bestätigung: "Der Bundesschnitt liegt bei elf bis zwölf Prozent." Auch nach dem Schulleiterwechsel habe es keinen Bruch gegeben. Seiner Einschätzung nach tragen dazu auch Angebote wie der "Experten-Unterricht" bei, der regelmäßig Referenten von Arbeitsgericht, Ordnungs- und Arbeitsamt sowie der Polizei ins Haus führt. Außerdem seien die Schwerpunkte der Schule mit Arbeitslehre, Sport - vor allem Mannschaftsballsport - und Musik breit gefächert. Den "Theater-Menschen" und Musikvereinsvorsitzenden schmerzt nur, dass er mangels Zeit keine Theater-AG mehr anbieten kann. Doch Kollege Guido Bollig fange das mit Musicals gut auf. Überhaupt sei das Miteinander an der Schule sehr gut. Sowohl innerhalb des 19-köpfigen Kollegiums als auch mit den Mitarbeitern oder dem Schul-Förderverein. Auch die Schüler lässt Koschant nicht außen vor. Wenn auch mal einer quer schieße, so seien ihre Schüler doch höflich, lieb und ordentlich, sagt er. Was ihm gerade vor dem Hintergrund der Gewalt-Diskussionen wichtig ist: "Diesen schlechten Ruf, der verbreitet wird, haben unsere Schüler garantiert nicht verdient!" Neben ihren Schützlingen gilt das Augenmerk der beiden aber auch der Schule selbst, die auf ihren 40. Geburtstag zugeht und entsprechend renovierungsbedürftig ist. Während die Möbel schrittweise ausgetauscht werden, steht laut Geisenhainer als nächstes Projekt die Neugestaltung des Schulhofs an. Dieser könnte zum Beispiel ein Atrium erhalten oder ein Klettergerüst. "Der Trend geht weg von asphaltierten Höfen", freut sich der noch kinderlose Familienmensch für "seine" 280 Kinder. Das Ziel solcher Umgestaltungen sei, dem Spieldrang mehr Raum zu gehen.

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