Abfall Bürger fordern eine private Müllpolizei

Bernkastel-Wittlich · In einigen Regionen nimmt die Menge von illegal entsorgtem Abfall zu.

Sind Müllpolizisten die Lösung?
Foto: TV/Benedikt Laubert

(will/hmi) Glascontainer, vor denen unzählige Flaschen stehen, weil sie nicht mehr in die total überfüllten Behälter passen; illegal auf einem Parkplatz an einer vielbefahrenen Straße entsorgter Unrat; verschmutzte Plätze in der Natur, weil Menschen sich dort während des Lockdowns getroffen und gefeiert haben: Nicht entsorgter Müll scheint immer häufiger zum Problem zu werden, täglich gibt es Beschwerden. Uniformierte „Müllpolizisten“ könnten, so die Meinung einiger, Abhilfe schaffen. Sie sollen Menschen, die Abfall illegal entsorgen, „auf frischer Tat ertappen“ und abmahnen. Die Müllstreife ist bereits in Birkholz, einem Ortsteil der Stadt Bernau (Landkreis Barnim) in Brandenburg, unterwegs. Dort patrouillieren seit rund drei Jahren Mitarbeiter der Barnimer Dienstleistungsgesellschaft, die zuständig für die Abfallentsorgung ist. Einerseits, um mögliche Täter abzuschrecken. Andererseits, um Menschen bei der illegalen Müllentsorgung zu ertappen. Außerdem können Bürger illegale Müllablagerungen bei einer Hotline oder über ein Online-Formular melden. Über Müll im Weinberg beschwert sich Walter Clüsserath aus Pölich (Kreis Trier-Saarburg), Weinbaupräsident der Mosel. An sein Grundstück grenzen Glas- und Müllcontainer des Zweckverbands Abfallwirtschaft Region Trier (ART). „Rund um die Container stellen die Leute alles Mögliche an Müll ab.“ Und das eben auch in seinem Weinberg. Durch Wind würde der Abfall dann auch noch verteilt. „Vor Kurzem hatte sich der Inhalt von aufgerissenen Müllsäcken in unserem Wingert verteilt. Da mussten wir mit Handschuhen benutzte Einmalwindeln aufsammeln.“ Den Unrat habe er dann in seiner privaten Restmülltonne entsorgt und eine zusätzliche Leerung in Anspruch genommen. „Das muss ich dann aus eigener Tasche bezahlen.“