Sind Sie ein Drängler?

Das allgemeine Verkehrsklima, überwiegend auf Autobahnen und zu Spitzenzeiten des Berufsverkehrs festzustellen, leidet immer häufiger unter den Folgen von Stress und Aggressivität. Ein großes Gefährdungspotenzial birgt hier insbesondere das Drängeln.



Hauptmotiv ist schnelleres Vorwärtskommen und Zeitgewinn. Schnelles Fahren erfordert hohe Konzentration und gute Reaktion. Viele, die beides zu besitzen glauben, nötigen oder gefährden gar durch ihr Drängeln weniger Sichere, die möglicherweise in Panik dadurch Fahrfehler begehen und in Unfallsituationen geraten.

Hauptmerkmal dieses Drängelns ist zu geringer Sicherheitsabstand. Von dem Drängler werden langsamer vorausfahrende Fahrzeuge als störende Hindernisse empfunden. Durch dichtes Auffahren soll der Vorausfahrende insbesondere auf Autobahnen zur Freigabe der Überholspur oder Erhöhung seiner Geschwindigkeit gezwungen werden, was oft mit Aufblenden oder Hupen unterstützt wird.

Schnell sind dadurch die Straftatbestände von § 240 StGB (Nötigung) oder § 315c StGB (Gefährdung des Straßenverkehrs) erfüllt, was oft auch mit dem Entzug der Fahrerlaubnis endet. § 4 StVO: Der Abstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug muss in der Regel so groß sein, dass auch dann hinter ihm gehalten werden kann, wenn es plötzlich gebremst wird. Der Vorausfahrende darf nicht ohne zwingenden Grund bremsen.

Halten sich beide nicht an die Regel, könnte es sein, dass sie sich bei einem Unfall auch die Kosten teilen.

Nach einem Überholvorgang ist allerdings auch grundsätzlich wieder rechts einzuscheren. Jedoch muss bei Fahrzeuglücken nur dann nach rechts eingeschert werden, wenn innerhalb dieser Lücke mindestens 20 Sekunden mit gleichbleibender Geschwindigkeit weitergefahren werden kann.

Verschärft wird die Situation, wenn der Spurwechsel nicht rechtzeitig und deutlich angezeigt und für den Nachfolgenden überraschend durchgeführt wird. Daher sollte der nachfolgende Verkehr ständig und abschätzend vor dem Spurwechsel im Auge behalten werden, um für sich und den Überholenden Gefährdungslagen zu vermeiden.

Ein Appell an Brummifahrer: Es gibt auch ängstliche Fahrer oder solche, die in Baustellen die vorgeschriebene Geschwindigkeit einhalten. Treibt diesen durch bedrohlich dichtes Auffahren nicht den Angstschweiß auf die Stirn. Um das allgemeine Verkehrsklima zu verbessern sollten alle gegenseitig Rücksicht aufeinander nehmen, denn - gelassen läuft`s auch. ca/yz

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