Skeptische Fragen

HETZERATH. 16 Monate wird der Ausbau der Hetzerather Ortsdurchfahrt dauern. Die Straße muss teilweise komplett gesperrt werden. Dies warf bei den Anwohnern jede Menge Fragen auf, mit denen sie die Planer konfrontierten.

"Wie komme ich morgens mit dem Auto zur Arbeit?" "Wie kommt mein Lieferant zu mir?" Diese Fragen gehörten noch zu den einfacheren, die die Planer vom Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) Trier in der Anliegerversammlung zum Ausbau der Hetzerather Ortsdurchfahrt zu beantworten hatten.Eine der schwierigeren Fragen, die die etwa 100 Bürger im überfüllten Mehrzweckbereich der Schulturnhalle stellten, lautete: "Was kann man tun, wenn die Einbußen von Geschäftsleuten existenzgefährdend werden?" Es lag auf der Hand: Die 16 Monate andauernden Bauarbeiten, die im April oder schon im März '07 starten und teilweise eine Vollsperrung von Straßenabschnitten erfordert, bereitet den Bürgern Sorge.

Die Vertreter des LSV, die von Bürgermeister Otmar Mischo und Vertretern der Verbandsgemeinde unterstützt wurden, machten ihrerseits deutlich, dass sie sich bemühten, die Belastungen der Bürger möglichst annehmbar zu gestalten. LSV-Mitarbeiter Sebastian Staab, der die zwölf Bauphasen vorstellte, wies darauf hin, dass die Planer - so weit möglich - offen für die Anregungen der Bürger seien. Außerdem stellte er klar, dass bei Fragen immer einer der LSV-Mitarbeiter vor Ort oder auch der Ortsbürgermeister ansprechbar sei. Genauere Informationen zu den Bauarbeiten gebe es zeitnah in der örtlichen Presse.

1,2 Kilometer Hauptstraße werden in Hetzerath ausgebaut. "Eine lange Strecke für eine Ortsdurchfahrt", sagte Staab. Nicht nur die Straße wird erneuert, sondern auch die Versorgung mit Wasser, Gas, Telefon und Elektrizität. Die Kosten für das Land belaufen sich auf 1,2 Millionen Euro. Die drei ersten Bauphasen, die zusammen ein halbes Jahr dauern, werden nach Staabs Ansicht die schwierigsten.

Überörtlicher Verkehr: Umleitung über Autobahn

Abschnittweise wird die Hauptstraße in dieser Zeit voll gesperrt, beginnend an der Abzweigung Bahnhofstraße bis hin zur Einmündung Klüsserather Straße. Die übrigen Phasen kommen mit einer halbseitigen Sperrung aus bis auf Phase sieben, in der der Kreisel an der Einmündung Erlenbacher Straße gebaut wird, und Hetzerath von Wittlich kommend nicht direkt erreichbar ist.

Der übergeordnete Verkehr wird in den Zeiten der Vollsperrung über die Autobahn umgeleitet. Innerörtlich wird nicht umgeleitet. Anwohner befürchten, dass das Kirchgässchen, eigentlich eine Spielstraße, beim Ausweichen noch mehr zur Rennstrecke wird. "Kein Problem allein des Ausbaus", sagte Ralf Schmitz, Leiter der Wittlicher Straßenmeisterei, der an die Verantwortung der Autofahrer appellierte. Weiter hieß es von LSV-Seite, dass die Häuser in den gesperrten Abschnitten fast immer über Schotter zu erreichen seien und das Anliefern möglich sei. Generell wies Schmitz darauf hin, dass die Gewerbetreibenden ihre Kunden selbst über die Bauarbeiten informieren müssten. Er riet dazu, bei den Umleitungshinweisen mit Schildern, die selbst bezahlt werden müssten, auf die Geschäfte aufmerksam zu machen. So sei auch bei anderen Baustellen der Verlust geschmälert worden.

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