Skihalle am Idarkopf: Keine Bedenken wegen FFH

Bei 30 Grad und Wärmegewittern ist der Winter weit weg. Wenn da nicht die geplante Skihalle - 170 Millionen Euro sollen investiert werden - auf dem Idarkopf bei Stipshausen immer mal wieder an Pistengaudi und frostige Temperaturen erinnern würde. Nun gibt es Neuigkeiten von dem Projekt.

Stipshausen. Der Bau einer Skihalle am Idarkopf bei Stipshausen würde nicht gegen die europäische Naturschutz-Richtlinie FFH verstoßen. Die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD) hat keine grundlegenden Einwände gegen das Projekt.

Eine Skihalle westlich der bestehenden Skipiste sei unter Beachtung von Ausgleichsmaßnahmen möglich, betont Robert Stüber von der Oberen Naturschutzbehörde.

Die in Beltheim ansässige Planungsfirma "Con2Re" habe nun die Möglichkeit, ein Raumordnungsverfahren zu beantragen. Darin müsse dann auch die Gesamtauswirkung auf das Landschaftsbild und die Natur untersucht werden.

"Die problematischen Fragen kommen erst noch"



Außerdem sei gesondert zu prüfen, ob eine Skihalle in der Kernzone des Naturparks Saar-Hunsrück gebaut werden darf: "Man kann nicht sagen, dass das Projekt jetzt genehmigt ist. Das wird noch ein langer Weg. Man sieht es ja: Fast drei Jahre hat die FFH-Prüfung gedauert. Die problematischen Fragen kommen erst noch", blickt Stüber in die Zukunft.

Das von der SGD zu eröffnende Raumordnungsverfahren wurde von der Planerfirma noch nicht beantragt. Rückblick: Vonseiten des beauftragten Planungsbüros wurde eine FFH-Verträglichkeitsprüfung für das Vorhaben erarbeitet und der Oberen Naturschutzbehörde zugeleitet. Das Bopparder Büro für Städtebau und Umweltplanung "Stadt-Land-plus" hatte im Mai 2006 den Auftrag erhalten, die Fauna-Flora-Habitat-Verträglichkeitsstudie für die geplante Skihalle zu erstellen.

Die Tier- und Pflanzenwelt rund um den Idarkopf wurde ein Jahr lang untersucht. Ergebnisse, die nun von der SGD Nord bewertet werden, sollten bis Ende 2006 vorliegen - dieser Zeitrahmen konnte nicht eingehalten werden.

Kernzone des Naturparks Saar-Hunsrück betroffen



Das Skihallen-Projekt betrifft die Kernzone des Naturparks Saar-Hunsrück, das Vorranggebiet Grundwasserschutz, das ausgewiesene Wasserschutzgebiet II, ein Natura-2000-FFH-Gebiet, ein Vorranggebiet Biotop- und Artenschutz sowie den Kernraum Wildkatzenpopulation Idarwald. Angeblich sollen sogar Luchse gesichtet worden sein: Vor dem Hintergrund, dass die Pläne, auf dem Idarkopf eine Skihalle zu bauen, offenbar immer konkreter werden, hatte sich im Frühjahr eine Bürgerinitiative gegründet, die das Vorhaben verhindern möchte.

"Das Ganze ist im Verfahren drin, und das jetzige Ergebnis ist ein erster Schritt. Zudem sind die Auflagen in Sachen FFH zu erfüllen", kommentiert Wolfgang Becker, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rhaunen, die jüngste Entwicklung.

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