Skulptur steht, Polizei bleibt, Nahwärme kommt nicht

Morbach/Thalfang · Das Jahr 2011 neigt sich dem Ende. Kleine Nachrichten und große Geschichten sind mit dem Trierischen Volksfreund jeden Morgen auf dem Frühstückstisch der Leser gelandet. Der TV blickt auf einige große Ereignisse des Jahres zurück.

 Mit Blick bis in die Eifel: Bei der Glühweinwanderung haben diese Gäste der auf dem Erbeskopf-Gipfel neu errichteten Skulptur „Windklang“ besucht. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Mit Blick bis in die Eifel: Bei der Glühweinwanderung haben diese Gäste der auf dem Erbeskopf-Gipfel neu errichteten Skulptur „Windklang“ besucht. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Morbach/Thalfang. Bürgermeisterwahl in Morbach:
Nachdem Gregor Eibes nach seiner langjährigen Zeit als Bürgermeister der Einheitsgemeinde Morbach nach Wittlich gewechselt war, um die Nachfolge von Landrätin Beate Läsch-Weber anzutreten, musste für den Chefsessel in Morbach ein neuer Bürgermeister gesucht werden. Aus dem Dreikampf ums Morbacher Rathaus - Theo Gätz (Unabhängiger Kandidat), Zender (FWM) und Andreas Hackethal (CDU) wurde zuletzt wegen der Erkrankung Zenders ein Duell. Auf der einen Seite der 36-jährige Jurist und gebürtige Morbacher Jung\', auf der anderen Seite der 54-jährige Büroleiter der Morbacher Verwaltung. Beim TV-Forum der verbliebenen beiden Kandidaten lauschten in Morbach 500 interessierte Bürger den beiden politischen Kombattanten. "Junger Jurist gewinnt gegen Verwaltungsmann" lautete nach Auswertung des Stimmungsbarometers die Schlagzeile im TV. CDU-Kandidat Andreas Hackethal triumphierte schließlich bei der Wahl mit 77,6 Prozent der Stimmen. Der Freie Mitbewerber Theo Gätz musste sich mit mageren 22,4 Prozent zufriedengeben. Und neben Andreas Hackethal musste nicht nur ein neuer Bürgermeister her, sondern auch ein neuer Chefsessel. Den alten hatte Gregor Eibes mit nach Wittlich genommen.
Kommunalreform 2012:
Kaum im Amt musste sich Morbachs neuer Bürgermeister Hackethal gleich mit dem Großprojekt Kommunal- und Gebietsreform auseinandersetzen. Zwar stand die Einheitsgemeinde nicht auf der Liste des Landes, die sich bis zum Juni 2012 auf Brautschau für eine Fusion zu machen haben, dafür jedoch die benachbarte Verbandsgemeinde (VG) Thalfang. Die VG Thalfang liebäugelt mit einem Zusammengehen mit den Morbacher Nachbarn. Hackethals Tenor: "Ergebnisoffene Verhandlungen!"
In Thalfang hingegen stellte sich die Mehrheit des Verbandsgemeinderates hinter die Marschrichtung von Landrat Eibes, eine kreisinterne Lösung anzustreben und vorerst ausschließlich mit der Einheitsgemeinde Morbach Fusionsgespräche zu führen, ohne sich alternative Möglichkeiten offenzuhalten. Das sorgte vor allem bei einigen Ortsbürgermeistern der VG Thalfang für Unmut und Unverständnis. Nicht alle Ortsbürgermeister und Bürger befürworteten die Morbach-Lösung. Vor allem jene nicht, die Schweich oder Hermeskeil im Kreis Trier-Saarburg in greifbarer Nähe wissen. Unterschriftenaktion in Büdlich oder das Heidenburger Bürgerbegehren "Pro-Schweich" sowie Einladungen aus Hermeskeil an die Ortsbürgermeister der VG Thalfang zu Gesprächen über einen etwaigen Wechsel in die VG Hermeskeil befeuerten die Unruhen an der Kreisgrenze des Landkreises Bernkastel-Wittlich. Im neuen Jahr nimmt die VG Thalfang erste Gespräche mit der Einheitsgemeinde Morbach auf.
Aus für Nahwärmenetz in Morbach:
Anfang des Jahres scheiterte das Projekt Nahwärmenetz in Morbach. Geplant war neben einem 9,7 Kilometer langen Leitungsnetz ein Heizwerk mit zwei Kesseln - einem sogenannten ORC-Modul (Organic Rankine Cycle) mit einer Wärmeleistung von 3,2 Megawatt und einem normalen Hackschnitzelkessel mit einer Wärmeleistung von 4,0 Megawatt. Das Besondere am ORC-Modul: Neben Wärme produziert ein solcher Kessel auch Strom. Damit wurde aus dem reinen Heizwerk ein Kraftwerk. Die elektrische Leistung sind 500 Kilowatt. Der Stromverkauf hätte im Jahr einen Erlös von 700 000 Euro gebracht.
Das ORC-Modul war ins Spiel gekommen, als klar wurde, dass die Gemeinde kein Geld aus dem Konjunkturpaket II bekommt. Die Stromproduktion sollte über das ganze Jahr hinweg einen entscheidenden Beitrag für die Wirtschaftlichkeit leisten. Für die dabei anfallende, überschüssige Wärme musste deshalb ein Großabnehmer für den Sommer gesucht werden. Das sollte die Firma Kuntz sein, die mit der Wärme Schnittholz trocknen wollte. Die "Abhängigkeit von einem einzigen Vertragspartner" war FWM, SPD und Linke zu groß. Skepsis gab es offenbar auch bei der Dimension des Projektes. Nach einem zweieinhalb Jahre währenden Entscheidungsprozess lehnte der Gemeinderat Morbach schließlich in nicht-öffentlicher Sitzung die Ausschreibung des 12,3 Millionen schweren Mega-Projekts ab.
Projekt Erbeskopf:
Großes tut sich auch auf dem Erbeskopf. Der Zweckverband Wintersport-, Natur- und Umweltbildungsstätte Erbeskopf hat rund 800 000 Euro für die Gestaltung des Gipfels in die Hand genommen. Um mehr Besucher auf den Erbeskopf zu locken, hat man eine riesige Skulptur "Windklang" des Eifeler Künstlers Christoph Mancke errichten lassen, zu der ein 70 Meter langer Steg in Richtung Skipiste führt. Die Skulptur ist Bestandteil des Saar-Hunsrück-Steigs. Zudem haben zwei Investoren aus Gräfendhron zugesagt, den Wintersportbetrieb am Erbeskopf zu übernehmen und aufzumöbeln. Neben der Modernisierung der Liftanlage sollen neue Schneekanonen und eine Pistenraupe das Skigebiet verbessern. Dazu soll auch eine Flutlichtanlage gehören, die eine Talabfahrt auch im Abenddunkel möglich machen soll. Die leerstehende Waldgaststätte soll reaktiviert werden. Dort soll eine Skischule mit Skiverleih untergebracht werden. Zudem planen die Investoren, Wohnmobilstellplätze einzurichten und acht Rundstammhäuser mit Übernachtungsmöglichkeiten zu bauen, die dann vermietet werden sollen.

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