So muss Riesling schmecken!

BERNKASTEL-WITTLICH/SPRENDLINGEN. (red) Die Winzer von Mosel, Saar und Ruwer stellten sich mit 300 Weinen im rheinhessischen Sprendlingen einem besonderen Test: Eine 40-köpfige Jury aus ganz Deutschland suchte dort auf Einladung der Fachzeitschrift "Selection", nach "Profilweinen" für das Anbaugebiet.

Weinbaupräsident Adolf Schmitt und Ansgar Schmitz vom Mosel-Saar-Ruwer Wein e.V. gaben eine Einführung in die Besonderheiten des Anbaugebiets und stimmten mit einigen ausgewählten Weinen der Sorten Elbling, Rivaner, Riesling Classic und Steillagen-Riesling S die Juroren auf ihre Aufgabe ein. Ergebnis der verdeckten Probe, die nach dem 100-Punkte-Bewertungsschema erfolgte, ist ein sehr hohes Qualitätsniveau der Weine von Mosel, Saar und Ruwer. Es gab viele herausragende Bewertungen für die Sorten Riesling, Elbling, Rivaner und Weißburgunder. Für Weine aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich gab es einmal die höchstmögliche Bewertung "Herausragend", was einer Bewertung von 95 bis 100 Punkten entspricht. 22 Mal erhielten sie die Note "Ausgezeichnet", 46 Mal wurde ein "Sehr gut" ausgesprochen. Stars der Probe waren ein trockener und zwei edelsüße Steillagen-Rieslinge. Sie bekamen die Top-Note "Herausragend". Die 2005er Graacher Himmelreich Beerenauslese vom Weingut Kees-Kieren aus Graach an der Mittelmosel erhielt diese Top-Bewertung ebenso wie eine 2005er Serriger Schloss Saarsteiner Riesling Trockenbeerenauslese vom Weingut Schloss Saarstein aus Serrig. Mit dem trockenen 2004er Filzener Urbelt Riesling S vom Weingut Adolf Schmitt in Konz-Filzen wurde ein weiterer Saarwein mit der Höchstnote honoriert. Erst wenige Wochen zuvor wurde dieser Wein von einer anderen international besetzten Fachjury mit der gleichen Bewertung zum besten unter 1200 Sommerweinen gekürt. "Wir liegen mit unserem Profil für Riesling S, das wir in den vergangenen Jahren in Zusammenarbeit mit dem Weinbauverband, dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel, der Landwirtschaftskammer und der Fachhochschule Geisenheim als Modell des trockenen Steillagenrieslings erarbeitet haben, offenbar genau richtig", freute sich Saar-Winzer Adolf Schmitt über den erneuten Erfolg seines Riesling S. In der Prüfungskategorie "Riesling trocken" wurde außerdem sieben weiteren Weinen die Note "Ausgezeichnet" (90 bis 94 Punkte) sowie 31 Weine die Bewertung "Sehr gut" (85 bis 89 Punkte) zugesprochen. Diese große Zahl an hoch bewerteten Weinen belegt, dass der trockene Riesling von Mosel, Saar und Ruwer keinen Vergleich mit anderen Anbaugebieten scheuen muss, lobt der Weinjournalist Peter Cech. Die Ergebnisse des Tests veröffentlicht er in der Herbstausgabe des Magazins "Selection", die am 8. September erscheinen wird. Das Image trockener Weine der Mosel-Region, die für viele Fachleute und Verbraucher immer noch ein "süßes Anbaugebiet" sei, habe sich in den vergangenen Jahren durch Riesling S, die Erfolge beim Riesling Grand Prix und viele andere Aktivitäten der Weinwerbung deutlich verbessert, bemerkte Ansgar Schmitz von der Weinwerbung. Auch die trockenen Weine der Rebsorten Elbling, Rivaner sowie Weißburgunder und Auxerrois trafen den Geschmack der Jury. Sie erhielten 17 mal die Wertung "Sehr gut". Bemerkenswert ist, dass die Juroren einem Weißburgunder von der Mosel die Note "Ausgezeichnet" gaben: Der junge Winzer Matthias Schmitt aus Riol, der zudem für Riesling halbtrocken und Rivaner "Sehr gut" bekam, freut sich über diese Auszeichnung für seinen 2005 Rioler Römerberg Weißburgunder QbA. Dass auch große Erzeugerbetriebe hochwertige Weine liefern, zeigte die Winzergenossenschaft Moselland eG, die für zwei ihrer Weine ein "Ausgezeichnet" und für drei weitere Weine ein "Sehr gut" erntete. Besonders stark zeigten sich die Winzer von Mosel, Saar und Ruwer in der Kategorie "Riesling edelsüß", wo die Juroren neben zwei herausragenden Bewertungen 23 Mal die Note "Ausgezeichnet" vergaben. Die gesamten Ergebnisse des Wettbewerbs im Internet: www.selection-online.de

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