So schön klingt Bernkastel-Wittlich

Bernkastel-Wittlich · Annähernd 100 Musikvereine gibt es im Raum Bernkastel-Kues, Wittlich und Traben-Trarbach. Die ersten von ihnen wurden Ende des 19. Jahrhunderts gegründet. Viele der Blaskapellen treffen sich am Sonntag in Laufeld zum Kreismusikfest, das seit 1957 die Vereine zusammenbringt.

 So freut sich die Jugend – hier Jungmusiker aus dem Raum Thalfang – nach einem Auftritt beim Jugendmusiktag in Niersbach. TV-Foto: Erich Gerten

So freut sich die Jugend – hier Jungmusiker aus dem Raum Thalfang – nach einem Auftritt beim Jugendmusiktag in Niersbach. TV-Foto: Erich Gerten

Bernkastel-Wittlich. Mit Musik lebt es sich auch an der Mosel und in der Eifel schöner: Das dachten sich die Bernkastel-Wittlicher schon im 19. Jahrhundert und gründeten die ersten Musikvereine. Mehr als ein Drittel von ihnen entstanden zwischen 1919 und 1933. Auch in den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts gab es einen Gründungsboom. Diese Jahre waren eine Zeit der klassischen, für Blasmusik arrangierten Musikstücke, größtenteils Ouvertüren und vor allem Militärmärsche.
Lange Zeit waren die Vereine eine reine Männerdomäne, dann nahmen sie auch weibliche Mitglieder auf. Was für uns heute normal ist, war damals eine Sensation.
Welche Musik gefällt den jungen Leuten? Das wurde in den 70er und 80er Jahren spielentscheidend. Neben herkömmlicher Blasmusik wurden aktuelle Musikrichtungen eingebaut wie Beatles-Werke, Schlager und Rockklänge. Das stoppte den Rückgang der Mitgliederzahlen in den 70er Jahren. Weil Musikschulen die Ausbildung verbessern, sind die Vereine im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts auch immer besser geworden.
Perkussionsinstrumente, also Schlagwerk, die Trompete und das Saxofon sind derzeit bei den Jugendlichen die beliebtesten Instrumente, berichtet Musikschullehrer und Dirigent Jürgen Lejeune. "Aber wir brauchen mehr tiefes Blech (Posaune, Bariton, Tenorhorn, Tuba), und auch Dirigenten werden gesucht."
Zudem stehen Musical- und Filmmelodien sowie sinfonische Blasmusik hoch im Kurs. Norbert Sartoris vom Musikverein Lau feld, der auch zweiter Vorsitzender des KMV ist, sagt: "Die Zukunftsaussichten der Musikvereine sind super, auch deswegen, weil sich die Blaskapellen immer wieder auf die Jugendlichen und deren Interessen einstellen." 4450 aktive Mitglieder, davon mehr als die Hälfte unter 27 Jahren und etwa 45 Prozent weiblich, spielen in den Musikvereinen des Kreises mit. Ein Teil davon trifft sich am Sonntag zum Kreismusikfest in Laufeld. Es wurde erstmals 1957 ausgerichtet, anfangs jährlich, später in unregelmäßigen Abständen, jedes Mal aber in einem anderen Ort.
Zum 35. Kreismusikfest lädt der Kreismusikverband (KMV) Bernkastel-Wittlich ein, dem sich 98 Musikvereinigungen angeschlossen haben. Der KMV koordiniert die Zusammenarbeit mit der Musikschule des Landkreises und die Bereitstellung von finanziellen Zuschüssen über den Landesmusikverband aus staatlichen Töpfen. ger/red
Das Programm: Das zweitägige Kreismusikfest in Laufeld beginnt am Freitag, 9. September, um 19 Uhr in der Grafschaftshalle mit viel Schlagermusik bei der Gerd-Blume-Show. Der Sonntag ist der Tag der Musikvereine. Er startet um 9.30 Uhr mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche Laufeld, gestaltet vom Musikverein Laufeld. Ab 11 Uhr bis etwa 19.30 Uhr ist das Ehrenspielen von Musikvereinen in der Grafschafthalle, um 14 Uhr beginnt der Sternmarsch durch Laufeld, anschließend singt der Gemeinschaftschor an der Grafschaftshalle. Der Musikverein Laufeld feiert in diesem Jahr sein 90-jähriges Bestehen und richtet das Kreismusikfest daher aus. ger/uq

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