Sonne, Schwimmbad, Parkplatzstress

Wittlich · Wenn\'s mal Sommer wird, ist das Wittlicher Freibad voller Menschen. Die kommen mit dem Auto und parken manchmal so, dass Zufahrten blockiert sind. Landwirte und Anwohner werden dadurch behindert und ärgern sich.

Wittlich. Die Sonne brennt, das Freibad kühlt ab, und in Wittlich gibt es ein schönes. Wenn\'s einmal heiß ist, dann will jeder dahin: auch Menschen mit BIT, DAU, TR oder COC auf dem Nummernschild. Die Mehrzahl fährt mit dem Wagen zum Freizeitspaß und prompt ist dann der Parkplatz für 400 Wagen spätestens um die Mittagszeit überfüllt. Dann wird entlang der Stadiumsseite geparkt oder möglichst nahe am Badeingang entlang der Verlängerung der B 50 am Stadtpark. Manch einer hat aber keine Lust ein paar Meter mehr zu gehen und irgendwann parkt der Erste im absoluten Halteverbot auf der dem Stadion gegenüberliegenden Straßenseite oder gleich im Wirtschaftsweg in Richtung Weinberge.
Am vergangenen Mittwoch waren es drei Fahrer, die ihr Auto so direkt gegenüber der Zufahrt zum Schwimmbadparkplatz abstellten, um möglichst keinen Schritt zu viel machen zu müssen.
Und egal ob drei oder 30: Damit ist die Straße dicht für alle, die einen breiteren Wagen fahren: Landwirte zum Beispiel.
"Wenn\'s heiß und trocken ist, wird auch geerntet. Mit dem Mähdrescher kommt dann keiner hier durch. Wer Heu machen will, hat nichts als Hudel und Probleme. Manche Leute haben keinen Verstand und parken auch den Wirtschaftsweg hoch. Ich komme mit dem Schmalspurschlepper relativ gnädig noch durch. Aber wenn jemand dann mal ein Auto versemmelt, gibt\'s auch nur noch Scherereien", sagt Winzer Heinz Zender.
Alternative besser ausschildern


Er hat sich ans Ordnungsamt gewandt. Seine Vorschläge: Den weiteren Parkplatz nahe der Reitanlage mit 100 Plätzen besser ausschildern und die Abkürzung durchs Stadion aufmachen. Letzteres ist jetzt geschehen. Doch erst, wer bis hinters Stadion gefahren ist, findet die Hinweise, dass keinen kleinen Marsch machen muss, sondern es eine Abkürzung gibt.
Heinz Zender ist überzeugt: "Mit etwas gutem Willen könnte man was tun. Nämlich mit den Leuten reden. So viele heiße Tage gibt\'s nicht, und das Problem tritt meist ab ein, zwei Uhr auf und dauert so bis vier, fünf Uhr: Dann müsste einer vom Ordnungsamt dort rauf und runtergehen und den Leuten erklären, dass sie da nicht parken können."
Egal welche Lösung, Hauptsache eine, die greift, wünscht sich auch Anliegerin Gabriele Röder. Mit Traktor und Heuanhänger gibt\'s für die Pferdebesitzerin nämlich an heißen Tagen kein Durchkommen mehr. "Sollen wir vielleicht fliegen?", fragt sie. Als wieder alles zugeparkt war, ging sie zum Ordnungsamt, um mitzuteilen: "Wir kommen einfach nicht raus. Doch da war kein Zuständiger da. Dann bin ich zur Polizei. Die haben sich das sogar angeguckt und dafür gesorgt, dass im Schwimmbad Durchsagen gemacht wurden. Aber für den ruhenden Verkehr ist die Polizei ja nicht zuständig. Und vom Ordnungsamt höre ich, die seien für den Wirtschaftsweg nicht zuständig. Das ist Parken Wild-West!" Die Leiterin der Polizeiinspektion Wittlich, Caroline Schug, bestätigt, dass die Polizei einen "Hilferuf anlässlich einer zugeparkten Ein-, Ausfahrt" bekommen habe und eine Durchsage veranlasst habe. Sie verweist auf das absolute Halteverbot und bittet die Bürger, ihren Parkplatz so zu wählen, dass nicht gegen Vorschriften verstoßen wird und andere Verkehrsteilnehmer nicht behindert werden."
Durchsagen haben gewirkt


Ansonsten verweist sie auf die Zuständigkeit der Stadtverwaltung. Das dortige Ordnungsamt hat bislang eine Handvoll Verwarnungen verteilt, jetzt habe sich die Situation entspannt, sagt Ulrich Jacoby, Pressesprecher der Stadtverwaltung, und: "Die Kräfte des Ordnungsamtes haben regelmäßig kontrolliert, ohne zu verwarnen. Offensichtlich haben die Durchsagen im Vitelliusbad gewirkt, die Besucher parken kaum noch verbotswidrig." Zudem sei der Ergänzungsparkplatz 400 Meter weiter gut ausgeschildert. Den Gästen bei Parkstress persönlich zu erklären, wohin sie ausweichen könnten, sei "nicht erforderlich und auch nicht leistbar". Es gelte: "Das Ordnungsamt ist für den ruhenden Verkehr zuständig. Hierbei spielt es keine Rolle, ob auf dem Zweibächenweg, einer öffentlichen Straße, oder einem Wirtschaftsweg geparkt wird. Entlang von Wirtschaftswegen darf geparkt werden, wenn die Befahrung des Weges nicht beeinträchtigt wird."Extra

 Fürs Parken gilt: Hauptsache kurzer Fußweg.

Fürs Parken gilt: Hauptsache kurzer Fußweg.

Foto: Sonja Sünnen

Ins Freibad kamen bis jetzt 36 800 Menschen, die stärkste Woche mit 12 322 Besuchern war vom 23. bis 29. Juli. Rekordtag war Mittwoch, 1. August mit 3019 Besuchern. sos

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