Sonnenenergie soweit das Auge reicht

Hasborn · Auf einer Fläche von 7, 3 Hektar wird in Hasborn seit 2008 mit einer Photovoltaikanlage Strom erzeugt. Betreiber ist die Firma KLAG. Im Haushalt der Gemeinde stehen Pachteinnahmen von 48 000 Euro pro Jahr. Aber nicht für alle Gemeinden ist das Modell empfehlenswert.

 Tv-Foto: Christina Bents

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Foto: (m_wil )

Hasborn Beeindruckend ist die Photovoltaikanlage, die zwischen Hasborn und Niederöfflingen an der L 64 gebaut wurde, für viele Menschen, die an ihr vorbeifahren. 17,3 Hektar gehören der Gemeinde Hasborn, und direkt daran grenzt die Anlage Niederöfflingen mit 6,3 Hektar Fläche. Optisch werden die beiden Anlagen als eine einzige wahrgenommen, aber die Parks in Hasborn und Niederöfflingen sind jeweils auf zwei Gesellschaften aufgeteilt.
In Hasborn waren die Flächen vor dem Bau der Anlage als Gewerbefläche vorgesehen, Interessenten gab es allerdings keine. Deshalb sahen die Verantwortlichen in der Verpachtung der Grundstücke eine Alternative. Bedenken gab es vonseiten des Gemeinderats oder aus der Bevölkerung keine.
Leo Merges, Leiter der Abteilung Finanzen der Verbandsgemeinde Wittlich-Land, erklärt: "Die Gemeinde hat nun höhere Einnahmen für Grundstücke, die sie vorher nur eingeschränkt nutzen konnte. Zudem leistet sie mit der Bereitstellung der Flächen einen großen Beitrag zur ökologischen Energieerzeugung." Finanziell hat sich die Verpachtung, die laut Vertrag bis zum 31. Dezember 2028 läuft, also gelohnt.
Im Haushalt der Gemeinde Hasborn für das Jahr 2013 sind erwartete Pachteinnahmen in Höhe von 48 000 Euro veranschlagt, und am Pachtvertrag hat sich, so Merges, nichts verändert. Für diese Einnahmen muss die Gemeinde keine Steuern zahlen. Leo Merges: "Die Verpachtung der Flächen trägt nicht unwesentlich zur finanziellen Leistungsfähigkeit der Gemeinde bei."
Wofür das Geld genau verwendet wird, ist nicht festgelegt. Merges: "Es kann nicht ermittelt werden, in welche Projekte im Einzelnen welche Mittel geflossen sind." Die Gemeinde hat für die Verpachtung keine laufenden Kosten.
Die Betreiberfirma der Hasborner Anlage, KLAG, ist zufrieden. Ursula Schwarz, Kommunikations chefin des Unternehmens, sagt: "Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde funktioniert reibungslos. Im laufenden Betrieb der Photovoltaik-Anlage bestehen ohnehin wenig Berührungspunkte." Zu den Daten der beiden Anlagen erklärt sie: "Die beiden Anlagen Hasborn und Niederöfflingen produzieren im laufenden Wirtschaftsjahr rund 7 500 000 Kilowattstunden. Bei einem geschätzten Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden können rechnerisch 2135 Haushalte mit Strom aus der Anlage beliefert werden."
Ob es nach Ablauf des Pachtvertrags eine Verlängerung gibt, hängt von dem zu erzielenden Strompreis ab. "Prinzipiell sind wir an der Fortführung des Pachtverhältnisses interessiert. Eine Solaranlage kann rein technisch rund 30 Jahre Strom produzieren. Nach Ende des Pachtverhältnisses sind wir als Betreiber verpflichtet, alle Komponenten auf unsere Kosten zu entfernen. Das ist mit entsprechenden Bürgschaften abgesichert."
Ob das Verpachtungskonzept von Hasborn an andere Gemeinden zu empfehlen ist, beantwortet Merges zurückhaltend, denn die Rahmenbedingungen für Photovoltaikanlagen haben sich geändert, unter anderem die Einspeisegebühr. Zudem weist er auf einen weiteren Aspekt hin: "In Bezug auf den Flächenbedarf ist der Bau wohl eher kritisch wegen der Konkurrenz zur Landwirtschaft."

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