Spardosen aus Kokussnüssen und Büffelhorn als Mitbringsel

Salmtal · Er ist in Salmtal geboren und hat einen großen Teil seines Lebens als Missionar auf den Philippinen verbracht. Wenn Pfarrer Martin Spang dann alle fünf Jahre in seine Heimatgemeinde zurückgekehrt ist, begrüßte ihn das ganze Dorf am Bahnhof.

Salmtal. Der Musikverein und 300 Salmtaler waren 1959 auf den Beinen, um Pater Martin Spang am Bahnhof abzuholen. Zehn Jahre zuvor war der Mann aus Salmtal als Missionar auf die Philippinen gegangen. Hans-Josef Hoffmann, ebenfalls ein Salmtaler, der damals dabei war, erinnert sich: "Die Kinder haben ihm Gedichte vorgetragen - Kindergarten, Schule, einfach alle kamen mit, die konnten. Die Leute kannten ihn und waren sehr stolz, weil er hier aus dem Ort kam."
Auf den Philippinen leistete Pater Martin Spang, der bei den Steyler Missionaren war, Aufbauarbeit. Hoffmann berichtet: "Er baute Kapellen und Kirchen, und ihm lag viel an der Seelsorge." Wenn er alle fünf Jahre in seine Heimat nach Salmtal zurückkehrte, brachte er viel aus dem südostasiatischen Land mit, beispielsweise Spardosen aus Kokussnüssen, handgeschnitzte Pfeifen oder Büffelhorn. Das wurde dann versteigert, und den Erlös nahm Spang für seine Projekte mit.

Briefe in die Heimat


Damit die Salmtaler immer wussten, was ihr Pfarrer auf den Philippinen macht und wie es ihm geht, schrieb er Briefe an die Gemeinde. Darin erzählte Spang beispielsweise, wofür er die Spenden eingesetzt hat und welche Probleme es im inselreichen im westlichen Pazifischen Ozean gelegenen Staat gab. Unter anderem berichtete er über Naturkatastrophen, bei denen viele Menschen obdachlos geworden waren.
Pater Spang selbst ist 1986 auf den Philippinen tödlich verunglückt. Am 9. November 2013 wäre der Mann mit der kräftigen Stimme, der die Muttergottes sehr verehrte, 100 Jahre alt geworden. chb

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