Sparen ja – aber nicht am Tourismus

TRITTENHEIM. (urs) Die Gemeinde Trittenheim hat sich ein Jahr Pause auferlegt, in dem sie zwar wenig investiert, aber vor allem in touristische Angebote.

 In Trittenheim merkt der Gast auf Schritt und Tritt, dass er sich in einem Wein- und Ferienort befindet. TVFoto: Archiv/Klaus Kimmling

In Trittenheim merkt der Gast auf Schritt und Tritt, dass er sich in einem Wein- und Ferienort befindet. TVFoto: Archiv/Klaus Kimmling

Mit großen Beträgen wird in diesem Jahr nicht in Trittenheim hantiert. Doch dafür will die Gemeinde Geld in diverse kleinere Vorhaben stecken. Vor allem in solche, die dem Tourismus und den Freizeitangeboten zugute kommen. Als Wunschprojekt Nummer Eins nennt Ortsbürgermeister Helmut Ludwig zwei zusammenhängende Vorhaben, die in der Nähe des Wohnmobilstellplatzes geplant sind. Neben einem Wassertretbecken soll dort ein Volleyballfeld angelegt werden. Die voraussichtlichen Kosten von 8500 Euro sollen über Spenden finanziert werden. Eine andere Investition der Tourismusgemeinde ist hingegen noch nicht finanziell abgesichert. Schätzungsweise 30 000 Euro soll eine bei der Fundstätte "Römische Sarkophage" geplante Aussichtsplattform kosten. Das Projekt wird allerdings nur realisiert, wenn die Gemeinde im Rahmen des Programms "Leader Plus" 60 Prozent Zuschuss erhält. Ein entsprechender Antrag ist bereits gestellt. Doch auch das nächste Großprojekt zeichnet sich bereits ab im diesjährigen Vermögenshaushalt mit einem Volumen von gerade mal 137 280 Euro. So sind für das Aufstellen eines Bebauungsplans "Auf der Lehmkaul" 10 000 Euro eingestellt. Weitere 5000 Euro hält die Gemeinde für Friedhofsbepflanzung und Beleuchtung der Gehwege vor. Der Sparhaushalt der Gemeinde resultiert vor allem aus der Misere der laufenden Aufgaben. Den 1 127 121 Euro Ausgaben, die sich laut Ludwig auf das Notwendigste beschränken, stehen nämlich nur 1 004 973 Euro Einnahmen gegenüber. Tröstlich ist da nur, dass in den 122 148 Euro Defizit 124 056 Euro an Altlasten aus dem Jahr 2005 stecken. 2007 würde also sogar schwarze Zahlen schreiben. Das sei der Gemeinde schon lange nicht mehr gelungen, freut sich Ludwig. Gebühren und Hebesätze bleiben unverändert

Ein gutes Zeichen ist auch die Entwicklung der Einnahmen. Allein an Gewerbesteuer werden 2007 voraussichtlich 25 000 Euro mehr in der Kasse klingeln als 2006. Ein ähnlich hoher Zuwachs wird bei der Einkommensteuer erwartet. Den dicksten Brocken stellen die Schlüsselzuweisungen aus Mainz, die um 59 000 Euro höher ausfallen sollen. Allerdings wird die Gemeinde aufgrund ihrer verbesserten Steuerkraft für Umlagen an Kreis und Verbandsgemeinde auch um zusätzliche 66 300 Euro zur Kasse gebeten. Die Pro-Kopf-Verschuldung der Trittenheimer beträgt 507 Euro und soll nach Sondertilgung eines Zwischenkredits von 55 000 Euro auf 459 Euro sinken. Der Landesschnitt liegt bei 369 Euro. Gebühren und Steuerhebesätze bleiben jedoch unverändert. "Mehr Belastung ist den Bürger im Moment nicht zuzumuten", begründet Ludwig die Investitionspause. Schließlich sei in den vergangenen Jahren vor allem im Straßenbau viel geleistet worden. Und auch die Flurbereinigung nähere sich allmählich ihrem Abschluss. Denn neben dem Tourismus sei natürlich der Weinbau ganz wichtig für die Gemeinde, die daher Verbesserungen auch entsprechend im Auge behalte: "Und das wollen wir auch so beibehalten."

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