Sparkurs wird in Kesten fortgesetzt

Kanalisierung und Straßenbau prägen den Haushalt der Gemeinde Kesten. Dank des seit Jahren eingehaltenen Sparkurses sind die Bürger aber derzeit noch verhältnismäßig gering verschuldet.

 In Kesten wird zwar nach wie vor an allen Ecken gebaut, dennoch geht es zügig voran mit Kanalisierung und Straßenbau. Im Bild Ortsbürgermeister Michael Beer an der Abzweigung vom Eiermarkt in die Straße Im Herrenberg. TV-Foto: Ursula Schmieder

In Kesten wird zwar nach wie vor an allen Ecken gebaut, dennoch geht es zügig voran mit Kanalisierung und Straßenbau. Im Bild Ortsbürgermeister Michael Beer an der Abzweigung vom Eiermarkt in die Straße Im Herrenberg. TV-Foto: Ursula Schmieder

Kesten. Die Gemeinde Kesten hat unerwartet hohe Gewerbesteuereinnahmen verbuchen können. Allerdings wird sie daran nur kurze Zeit Freude haben. Denn 2012 werden dafür höhere Umlagen — insgesamt rund 1,5 Millionen Euro — fällig. 1,182 Millionen Euro gehen an Kreis und Verbandsgemeinde, 260 000 Euro als Finanzausgleichsumlage an das Land. Bitter für die Gemeinde ist, dass sie mehr bezahlen muss als die Ende 2010 erhaltenen rund 1,259 Millionen Euro.

Andererseits weist der Vorjahreshaushalt statt des erwarteten Defizits von 200 000 Euro nun 900 000 Euro Überschuss aus. Und Kesten wird in diesem Jahr auch keinen Kredit aufnehmen müssen. Dank der kurzfristigen Liquidität können knapp 62 Prozent der geplanten Investitionen — insgesamt 922 700 Euro — aus eigener Tasche bezahlt werden. Die restlichen 38 Prozent fließen über Landeszuschüsse und wiederkehrende Beiträge der Bürger.

Der Großteil der Ausgaben ist für Kanalisierung und Straßenbau, die im Zusammenhang mit dem Bau des Hochwasserschutzdamms anstanden. 861 200 Euro sind dafür veranschlagt. Konkret wird in Mosel- und Paulinstraße, Im Herrenberg und Im Weingarten sowie in Nebenstraßen und am Platz Am Hübel gearbeitet. Die Sanierung der Gemeindehaustoiletten sowie Geräte für den Bauhof schlagen mit weiteren 50 000 beziehungsweise 11 500 Euro zu Buche.

Die hohen Investitionen verlangten den Bürgern viel ab, sagte Ortschef Michael Beer. Dennoch habe sich bisher keiner beklagt. Die Leute wüssten, dass die Arbeiten notwendig und auf Jahrzehnte ausgelegt seien. Der Rat bemühe sich, nichts Unnötiges anzugehen. Die heutigen Investitionen vor Augen, werde seit Jahren ein strikter Sparkurs gefahren. Bei insgesamt 21 214 Euro Schulden (Stand 31. Dezember 2010) ist die Pro-Kopf-Verschuldung mit 56,87 Euro daher gering. Dank der Gewerbesteuer wird diese zudem vorerst nicht steigen. Für 2011 werden statt eines Defizits 408 400 Euro Plus erwartet — der Saldo aus 704 000 Euro Pflichtaufwendungen und 1 112 400 Euro Erträgen. Allerdings müssen für die 2012 zu zahlenden höheren Umlagen 432 400 Euro zurückgestellt werden, so dass unterm Strich dennoch ein Minus von 24 000 Euro steht. urs

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