Spaß im Alter und Vorsorge für den Ernstfall

Thalfang · Erstmals hat das Netzwerk Tatkraft in Thalfang einen Infotag rund um Angebote für ältere Menschen veranstaltet. Viele Interessenten kamen mit ganz konkreten Anliegen. Einige hörten sich mehr als zehn Vorträge an.

 Die Seniorentanzgruppe des AWO-Ortvereins Traben-Trarbach tritt bei „Lust auf Älterwerden“ in Thalfang auf. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Die Seniorentanzgruppe des AWO-Ortvereins Traben-Trarbach tritt bei „Lust auf Älterwerden“ in Thalfang auf. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Thalfang. "Lust auf Älterwerden": Das war das Motto des erstmals in Thalfang organisierten Schnupper- und Begegnungstages. In den Räumen der Thalfanger Realschule plus haben an 16 Infoständen Organisationen und Verbände rund um das Thema Älterwerden ihre Angebote und Leistungen gezeigt. Wie erkenne ich manipulierte Geldautomaten? Wie erstelle ich eine Patientenverfügung? Wie bewältige ich einen Trauerfall eines nahen Angehörigen, und wie bereite ich mich auf den Fall vor, dass ich oder ein Angehöriger pflegebedürftig wird? Wen kann ich ansprechen, wenn ich ein bestimmtes Problem habe, und welche Freizeitangebote gibt es, die ich im Alter noch ausüben kann, egal, ob ich rüstig bin oder auf Hilfsmittel wie Rollator oder Rollstuhl angewiesen bin? "Die Menschen wollen im Alter ja auch Spaß haben", sagt Rainer Martini vom Caritasverband Mosel-Eifel-Hunsrück.
Ergänzt wurden die Informationen an den Ständen durch zahlreiche Vorträge, beispielsweise über Versicherungsschutz für Senioren oder Hausnotruf und häusliche Pflege, aber auch Aktivitäten wie Nordic Walking für Senioren oder Tanzen im Alter, praktisch vorgeführt von der Seniorentanzgruppe Herz-Schritt-Macher des Awo-Ortsvereins Traben-Trarbach. Organisiert hat Lust auf Älterwerden das Netzwerk Tatkraft in Thalfang, dem die Kirchengemeinden und verschiedene Hilfsorganisationen angehören (Extra). Ursula Ludwig, Pastoralreferentin im Dekanat Bernkastel und Mitorganisatorin der Veranstaltung, schätzte die Zahl der Besucher auf etwa 200. "Das ist weniger, als wir erwartet haben", sagte sie. Jedoch seien diese sehr interessiert gewesen, teilweise mit konkreten Anliegen gekommen und hätten sich ausführlich informiert. Besucher hätten sich gleich mehrere der zehn Vorträge, die teilweise mehrmals angeboten wurden, angehört. "Alles rund um den Aspekt Sicherheit interessiert die Besucher besonders", sagt der Thalfanger Ortsbürgermeister Burkhard Graul. Dazu gehöre der richtige Versicherungsschutz genauso wie der Hausnotruf. Die Menschen bräuchten das Gefühl, dass in allen Lebenslagen ein Ansprechpartner da ist, der hilft und ihnen das Gefühl gibt, dass man im Alter nicht allein ist.
"Wir wollen wissen, wo wir uns hinwenden können, wenn der Ernstfall eintritt. Wir wollen selbst entscheiden und uns nicht fremdbestimmen lassen", sagen Harald und Hannelore Lukas aus Bäsch. Diese Einstellung sei typisch, sagt Angelika Thomas vom Caritasverband. Ältere Menschen bereiten sich selbst frühzeitig auf einen möglichen Pflegefall vor, da die Kinder im Beruf stehen oder auswärts wohnen und sich nicht wie in früheren Generationen um ihre Eltern kümmern können. "Wir wollen uns darüber informieren, wie man den Alltag im Alter bewältigen kann" sagt Reinhard Paulus aus Heidenburg. Der Thalfanger Wolfgang Gröber ist nur zufällig zur Veranstaltung gekommen und wirkt nachdenklich: "Wenn man das sieht, denkt man an die Zukunft. Das Alter und seine Probleme sind schneller da, als man schauen kann."Extra

Tatkraft in Thalfang ist ein Netzwerk der katholischen und der evangelischen Kirchengemeinde Thalfang, der Ortsgemeinde, dem Diakonischen Werk, dem Caritasverband Mosel-Eifel-Hunsrück, dem Dekanat Bernkastel und dem Awo-Kreisverband. Tatkraft ist 2012 gegründet worden und will das Miteinander von Jung und Alt fördern und begleiten. Bisher geschaffene Projekte sind ein offener Spiele-Treff an jedem zweiten Dienstag im Haus der Begegnung, das MS-Kontakt-Telefon, das Trauercafé Lichtblick und die Trauersprechstunde. Ansprechpartner für Tatkraft in Thalfang sind Pastoralreferentin Ursula Ludwig (0160/97214140) und Rainer Martini vom Caritasverband Mosel-Eifel-Hunsrück (06571/915518). cst

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