Huch, hat da einer gezaubert? Gerade eben hatte die Thalfanger Festhalle doch noch ganz anders ausgesehen. Auch die Akteure auf der Bühne, sechs Mädchen und ein Junge, waren in ihrer Kleidung von Gleichaltrigen nicht zu unterscheiden. Zwar waren die "Hunsrücker Dorfspatzen" mit ihren "schwarzen Schimmeln" und Chorleiter Karl Molter zu einer Reise "Ins Land der Phantasie" aufgebrochen. Doch, was sich nun auf der Bühne herum tummelte, übertraf alle Erwartungen. In farbenprächtigem Gefieder war dort eine lustige Vogelschar der "Hunsrücker Liedermäuse" eingeflogen, um mit zweien aus ihrer Mitte Hochzeit zu feiern. Das Vogel-Brautpaar, Bernhard Krause und Esther Schmitz, turtelte aber nicht nur verliebt herum. Denn gleich nach der Feier brach der Ernst des "Vogel"-Lebens über die beiden herein. Sprich, Vogel-Mädchen Esther behütete den künftigen Nachwuchs, genauer Vogel-Baby Jona Marx, das sich im überdimensionalen Ei verbarg, während Vogel-Junge Bernhard sich auf die Zeitung konzentrierte. Den derzeit 27 Liedermäusen im Alter von vier bis neun Jahren war der Spaß, den sie bei der Aufführung hatten, nicht nur anzusehen, sondern auch anzuhören. Kaum einmal verloren sie bei den vielen Strophen, die sie hatten lernen müssen, den Faden. "Die Kinder mussten dieses Mal sehr viel üben", lobte Chorleiterin Christine Schmitz den Fleiß ihrer Schützlinge. Dass diese Mühen nicht vergebens waren, zeigte sich am begeisterten Applaus des rund 250-köpfigen Publikums. Auch für Heribert Kappes, Vorsitzender des Sängerkreises, war die Darbietung der Kinder ein Genuss. "Das ist hoffentlich die Zukunft des Chorsingens", ermunterte er die Anwesenden, ihren Sprösslingen nachzueifern. Die Zukunft des Nachwuchses, ehemals eine Art Untergruppe der Großen, ist jedenfalls gesichert. Seit April haben Liedermäuse und Dorfspatzen mit Stefan Hubert einen eigenen Vorsitzenden ihres Vereins "Kinderchöre in der Verbandsgemeinde Thalfang". Beflügelt hat die kleinen Sänger, dass sie mit ihrem Benefizkonzert nicht nur den Besuchern Freude bringen, sondern so auch anderen Kindern helfen konnten. Denn der Erlös - der genaue Betrag steht noch nicht fest - kommt der Kinderkrebsstation im Mutterhaus Trier zu Gute.