Spektakuläre Übung: Unfall mit Holzlaster

Morbach · Die Übung zum LKW-Unfall war so realistisch wie möglich: Die Morbacher Feuerwehr hat sich eigens eine Rohkarosse zum Zerschneiden von Mercedes Benz dafür besorgt. 30 Wehrleute haben vier eingeklemmte Menschen befreit.

 Nah an der Realität: Wehrleute üben, vier eingeklemmte Menschen zu befreien. TV-Foto: Hermann Bohn

Nah an der Realität: Wehrleute üben, vier eingeklemmte Menschen zu befreien. TV-Foto: Hermann Bohn

Morbach. Ein Langholzlaster bremst. Dem folgenden Lasterfahrer gelingt dies nicht. Er quetscht mit seinem Brummi das dazwischen fahrende Auto ein. Die Baumstämme ragen schließlich in sein Führerhaus. Zwei Menschen sind in seinem LKW eingeklemmt, zwei im Auto.
So sah der auf dem Gelände der Firma Möbel Schuh simulierte Unfall aus. Eine realistische Simulation der Morbacher Wehr, denn vor Ort gibt es drei Sägewerke mit rund 550 Mitarbeitern. Insgesamt, so schätzt der Verband der Rheinland-Pflälzischen Säge- und Holzindustrie, sind in der Region bis zu 1500 Menschen in der Holzwirtschaft beschäftigt.
Wehrführer Oliver Marx sagte: "In den vergangenen drei bis vier Jahren gab es zwei solcher Unfälle mit eingeklemmten Personen."
30 Feuerwehrleute eilten zur Übung am Abend herbei. Dass nur geübt wurde, war ihnen klar. Worum es gehen sollte, wussten sie nicht. "Schwerer Verkehrsunfall mit LKW-Beteiligung" hieß es bei der Alarmierung.
Mit Hilfe von hydraulischem Rettungsgerät wie Spreizern zum Türenöffnen, Schneidgeräten und Rettungszylindern haben sich die Einsatzkräfte an die Arbeit gemacht. Innerhalb von einer Stunde ist es ihnen gelungen, die vier "Eingeklemmten" - in diesem Fall Puppen - zu retten.
Der stellvertretende Wehrführer Karsten Franzen war am Ende zufrieden: "Die Wehrleute haben gezeigt, dass sie auch eine schwierige Rettungsaktion recht schnell bewältigen können."
Doch nicht nur die Übung selbst hat die Wehr vor Herausforderungen gestellt. Auch die Organisation der "Unfall-Fahrzeuge" war nicht einfach. Wehrleiter Oliver Marx sagte: "Das Führerhaus, das aufgeschnitten wurde, stammte von Mercedes Benz in Wörth. Es ist nicht einfach, an so was ranzukommen, die Nachfrage ist groß." Die Firma gebe Rohkarossen heraus, die nicht mehr verkauft würden, weil sie fehlerhaft seien oder zu Versuchen eingesetzt wurden. Vier solcher Rohkarossen habe die Wehr erhalten, transportiert habe sie die Firma Papier Mettler.
Auch den Holztransporter, der bei der Übung unversehrt geblieben ist, hat eine einheimische Firma, die Zimmerei Bohr, zur Verfügung gestellt. Der PKW stammte von einer Autoverwertungsfirma in Bundenbach, bei der die Morbacher Wehr stetig Autos für Übungen ausleiht. Marx: "Die Firmen sind bei solchen Anfragen der Feuerwehr in der Regel sehr kooperativ."
Die Feuerwehr lädt zum Tag der offenen Tür am Sonntag, 20. Mai ein.

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