Spektakuläre Verlade-Aktion am Zeller Moselufer

Ein nicht alltägliches Schauspiel zog am Kaimter Moselufer viele Zuschauer an. Auf einem Frachtschiff war ein Teil einer Zementmühle angekommen und sollte auf einen Tieflader zum Weitertransport verladen werden.

 Die Zementmühle wird mit zwei Kränen die jeweils 250 Tonnen heben können aus dem Schiff gehoben. Foto: Peter Scherer

Die Zementmühle wird mit zwei Kränen die jeweils 250 Tonnen heben können aus dem Schiff gehoben. Foto: Peter Scherer

Zell. (pes) Das in Lienzen/Österreich produzierte Riesenteil hatte einen langen Weg hinter sich. Im österreichischen Linz am 12. Oktober auf ein Frachtschiff verladen, ging es durch den Rhein-Main-Donaukanal bis zur Moselmündung in Koblenz und nun die Mosel flussaufwärts bis Zell/Kaimt. An der Anlegestelle von Kies-Bamberg waren am frühen Morgen zwei Kräne, die jeweils 250 Tonnen heben können, angekommen und aufgebaut worden. Das Teil, eine Zementmühle mit einem Durchmesser von 5,80 Metern, 16,50 Meter lang und 127 Tonnen schwer, sollte auf eine bereitstehenden Spezialtransporter verladen werden. Bald waren Ketten und Stahlseile um den Zylinder gelegt. Die per Funk miteinander verbundenen Kranführer hoben nun mit ihren schweren Geräten per Joystick langsam und gleichmäßig die Mühle aus dem Schiff. Bedächtig schwenkten die Kran-Ausleger so, dass die Trommel zwischen ihnen der Länge nach Richtung Tieflader schwebte. Hier angekommen, galt es nun, die Last ganz gleichmäßig auf die Ladefläche abzulassen. Die Fahrer der 660 PS starken Zugmaschine, Peter Wilmes und Alexander Lust, begannen das Transportgut mit vielen Spannbändern so zu verzurren, dass ein sicherer Transport möglich wurde. Hierbei stellten sie fest, dass das vorhandene Sicherungsmaterial nicht ausreichte. So entschloss man sich mit Blick auf die Transportsicherheit, die Abfahrt um einen Tag zu verschieben.

Da solche Transporte mit Überbreite- und länge nur nachts fahren dürfen, startete der Konvoi in Kaimt um 22 Uhr. Begleitet von der Polizei ging es auf die rund 70 Kilometer lange Reise nach Üxheim in der Eifel, wo eine alte Mühle ersetzt wird. "Wenn wir pünktlich loskommen, wollen wir gegen 5 Uhr unser Ziel erreicht haben, sofern nichts besonderes dazwischen kommt" erklärte Peter Wilmes.

Eine besondere Herausforderung für den Lenker des 29 Meter langen und 180 Tonnen schweren Transporters waren die Kreisel in Kaimt und in Alf. Mit seiner 18-jährigen Erfahrung als Lenker solcher Transporte hatte Peter Wilmes kein Problem dort durchzukommen - zumal die 13 Achsen mit je acht Rädern extern gelenkt werden können.

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