Spezieller Jahresbeginn für die Winzer

Aus der Praxis, für die Praxis: Beim Mosel-Weinbautag erfahren die Winzer aus erster Hand Neuerungen, die für ihre Arbeit wichtig sind. Unterschiedlich wird dagegen der Auftritt der Politiker gesehen.

 Wie man solche Trauben mit den richtigen Geräten erntet, erfahren Winzer beim Mosel-Weinbautag. TV-Foto: Archiv/Winfried Simon

Wie man solche Trauben mit den richtigen Geräten erntet, erfahren Winzer beim Mosel-Weinbautag. TV-Foto: Archiv/Winfried Simon

Bernkastel-Kues. Der Mosel-Weinbautag gehört in der Region zum Jahresbeginn wie die guten Wünsche, Neujahrskonzerte und Neujahrsempfänge. Er ist sogar so umfassend, dass er über zwei Tage läuft. Schauplatz ist im gerade begonnenen Jahr am 13. und 14. Januar das Hotel "Moselpark" in Bernkastel-Kues (Kueser Plateau).

Fachausstellung zeigt Neuerungen und Bewährtes



Parallel zu den Vorträgen und den Diskussionen im Saal findet im Foyer und auf dem Freigelände eine Fachausstellung statt, bei der Neuerungen und Altbewährtes gezeigt beziehungsweise vorgeführt werden. Zu sehen sind da traditionell die neuesten Geräte zur Bewirtschaftung des Steilhangs genauso wie Innovationen auf dem Flaschen-, Korken- und Etikettenmarkt.

Austausch zwischen Winzern und Politikern



Für Rolf Haxel stellt der Mosel-Weinbautag eine Besonderheit dar. Erstmals wird er als Präsident des Weinbauverbandes Mosel bei der Großveranstaltung präsent sei. Ende Mai 2009 löste der Winzer aus Cochem Adolf Schmitt (Konz-Filzen) ab, der dieses Amt 24. Jahre innehatte und nicht mehr kandidierte. Haxel erwartet keine Jubel-Veranstaltung. Dafür sei die Situation auf dem Fasswein-Markt immer noch zu schlecht. "Ich gehe aber davon aus, dass es schon in diesem Jahr etwas Aufwind gibt", sagt er. Wichtig sei auch, dass die Funktionäre und Winzer bei solch einer Gelegenheit den anwesenden Politikern das ein oder andere sagen können.

Es werden wieder mehrere Hundert Winzer sein, die an beiden Tagen die Mosellandhalle zu einem großen Plenum machen. Viele von ihnen sind Jahr für Jahr vor Ort. "Es ist wichtig dort hinzugehen und sich zu informieren, es kommt aber auch ein bisschen auf das Thema an", sagt Stammgast Erich Lehnert aus Piesport. Im Gegensatz zu Rolf Haxel setzt er aber auf die Politik und die sie tragenden Personen nicht allzu viel Hoffnung. "Da wird vieles nur schöngeredet, aber es kommt nichts dabei raus", sagt er.PROGRAMM Das zweitägige Programm im Hotel "Moselpark" ist in vier Blöcke gegliedert: Weinbau, Weinbaupolitik, Önologie (Kellerwirtschaft), Marketing. Der Weinbau macht am 13. Januar ab 9 Uhr den Anfang. In den Vorträgen geht es unter anderem um Steillagen-Mechanisierung und Pflanzenschutz. Die Weinbaupolitik (ab 13.30 Uhr) umfasst Reden von Mosel-Weinbaupräsident Rolf Haxel, Weinbauminister Hendrik Hering und dem Präsidenten des deutschen Weinbauverbandes, Norbert Weber. Thema ist auch die Zukunft der Hubschrauberspritzung. Mit der Önologie wird die Veranstaltung am 14. Januar ab 9 Uhr fortgesetzt. Dabei geht es unter anderem um Änderungen im Zuge der Weinmarktordnung. Den Abschluss bildet ab 13.30 Uhr das Marketing. Im Mittelpunkt steht die Diskussion um die Chancen regionaler Dachmarken. (cb)

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