Spielplätze: Stadt erhört Bürgerwünsche

Bernkastel-Kues · Der Bernkastel-Kueser Stadtrat hat sein Spielplatz-Konzept entsprechend dem Willen vieler Bürger geändert und auf den Verkauf des Finkenwegplatzes verzichtet. Um die dadurch wegfallenden Einnahmen auszugleichen, wurde das Konzept abgespeckt und gestreckt.

 Gelenkig auf der Wippe: Amber aus Belgien amüsiert sich auf dem Spielplatz am Kueser Moselufer, der erweitert werden soll. TV-Foto: Marion Maier

Gelenkig auf der Wippe: Amber aus Belgien amüsiert sich auf dem Spielplatz am Kueser Moselufer, der erweitert werden soll. TV-Foto: Marion Maier

Bernkastel-Kues. Es sah aus, als hätte der Bernkastel-Kueser Stadtrat kein Problem damit, dass Bürger sein erstes Spielplatz-Konzept gekippt haben. Die Entscheidung zum neuen Konzept fiel einstimmig. Es gab sogar Lob für die Einwohner.
Annelie Servatius von der Unabhängigen Bürgerunion sagte: "Wir sollten froh sein, dass wir in Bernkastel-Kues Bürger haben, die sich zu Wort melden und sich kümmern. Es gibt zu viele, die schweigen."
Bürger hatten dagegen rebelliert, dass die Stadt das Spielplatz-Gelände am Finkenweg auf dem Kueser Plateau verkaufen und stattdessen einen Waldspielplatz errichten wollte. Den Eltern war dieser Platz zu weit weg vom Wohnviertel, gerade um die kleinen Kinder zu beaufsichtigen. Der Rat lenkte ein (der TV berichtete). Ein Arbeitskreis mit Eltern, Kindergarten-Leiterinnen, der Verwaltung, Vertretern des Bauhofs und der Ratsfraktionen hat daraufhin ein neues Konzept aufgestellt.
Das Problem, das er zu lösen hatte: Wie sollten die 140 000 Euro, die durch den Verzicht auf den Verkauf des Kueser Platzes fehlten, ausgeglichen werden? Der Arbeitskreis unter Leitung der Beigeordneten Karin Fass hat eine Antwort gefunden. Die Pläne, die 180 000 Euro gekostet hätten, wurden abgespeckt, die Ausgaben auf 83 900 Euro reduziert (siehe Extra). Zudem wurden die Investitionen auf mehrere Jahre verteilt. Trotzdem werden alle Spielplätze der Stadt überarbeitet und neue Spielstätten angelegt werden.
Der geplante Goldgräber-Spielplatz in Andel wurde als Mehrgenerationenprojekt aus dieser Planung herausgenommen.
Und was sagen nun die Streiter für den Finkenweg? Eric Achtermann, einer von ihnen, meint: "Wir sind froh, dass wir den schönen Platz erhalten konnten." Zusammen mit drei Gleichgesinnten hat er die Interessengemeinschaft Plateau-Piraten gegründet, die der Stadt Ideen und Muskelkraft für den Spielplatz angeboten hat. Piraten, Helfer und Bauhof haben mittlerweile den Platz gesäubert und fürs Erste instandgesetzt. Einiges soll noch passieren.
Den Piraten schwebt außerdem eine Ergänzung mit Tischen und einer Boulebahn zum Mehrgenerationentreff vor. 6000 Euro Spenden haben sie bereits gesammelt. Ein Fest im Sommer wird vorbereitet.Extra

2012: Neugestaltung des Spielplatzes an der Wehlener Uferallee; Reparaturen an den Plätzen Finkenweg, Birkenweg, Altenwald, Im Brühl (Investitionssumme: 36 120 Euro) 2013: Neugestaltung Spielplatz Moselufer, Kleinkindergeräte werden ergänzt (23 530 Euro) 2014: Ergänzungen an den Spielplätzen Wehlen (Neue Straße) und Gartenstraße (13 240 Euro) 2015: Reparaturen an den vorhandenen Spielplätzen (10 000 Euro). mai

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