Spirituelles Netzwerk verbindet die Kontinente

Großlittgen · Unter dem Motto "Die Kraft des Gebets" veranstaltet die Abtei Himmerod am 15. und 16. Oktober eine internationale Gebetsnacht. An fünf verschiedenen Orten auf fünf Kontinenten findet das spirituelle Event gleichzeitig statt - Himmerod, Japan, Sudan, Australien und Brasilien.

 Pater Stephan Reimund Senge (links), Leiter der Abtei Himmerod, und Father Jeyarj Santhana aus Indien stellen das Plakat zur internationalen Gebetsnacht vor. TV-Foto: David Zapp

Pater Stephan Reimund Senge (links), Leiter der Abtei Himmerod, und Father Jeyarj Santhana aus Indien stellen das Plakat zur internationalen Gebetsnacht vor. TV-Foto: David Zapp

Großlittgen. "Wir wollen in dieser internationalen Gebetsnacht ein weltweites Netz knüpfen, kein digitales, sondern ein spirituelles", sagt Pater Stephan Reimund Senge, Prior Administrator (Leiter) der Abtei Himmerod. Zeitgleich an fünf Standorten auf fünf Kontinenten beten, singen und wachen Christen in der Nacht vom 15. auf den 16. Oktober. Nicht nur in der Abtei Himmerod, sondern auch in Itaporanga in Brasilien, Kauda im Sudan, in Tokio in Japan und in Tarrawarra in Australien.
Rund um den Mittelpunkt der Gebetsnacht, die Eucharistiefeier mit Lichterprozession, gibt es in dieser Nacht eine Vielzahl an Aktionen und Angeboten für die Teilnehmer, ihre Gebete zu formulieren und darzustellen. "Es gibt ja viele Spielformen des Gebets", sagt Pater Stephan. Ziel sei es, altbacken anmutende spirituelle Themen und Texte modern zu übersetzen. "Wir haben 100 Ideen, wie wir das machen können", so der Prior Administrator der Abtei. So gestalten die Teilnehmer zu Beginn der Veranstaltung nicht nur einen 100 Meter langen Glaubensteppich aus Worten und Bildern, sondern nehmen auch an einer Kirchenführung mit Erklärung des Mysterienkults teil, lauschen einem Impulsvortrag zum Thema "Glauben 2.0: Christsein im Zeitalter des Cyberspace" oder schauen sich gemeinsam den Film "Von Göttern und Menschen" an.
Die Verantwortlichen in Himmerod rechnen mit zahlreichen Teilnehmern. So sind die Unterkünfte in der Abtei schon jetzt allesamt ausgebucht. "Wer in der näheren Umgebung keine Bleibe findet, für denjenigen richten wir ein Nachtlager ein - mit dem Schlafsack in der Kirche", sagt Pater Stephan Reimund Senge, Prior Administrator der Abtei Himmerod.
Damit die Teilnehmer der langen Gebetsnacht nicht nur unter sich in der Abtei Himmerod bleiben müssen und in Kontakt mit den Gleichgesinnten in Übersee treten können, bedienen sich die Organisatoren der Technologie des Cyberspace-Zeitalters. So ist angedacht, via Webcam mit einem Beamer Passagen der Gebetsnacht aus den anderen fünf Ländern auf eine große Leinwand zu übertragen.
Lediglich die Leistungsfähigkeit des Internets in Himmerod steht der Idee noch im Wege. "Daran arbeiten wir bereits, um das bis zum Oktober hinzubekommen", sagt Jens Bröker vom Organisationskomitee der internationalen Gebetsnacht.
Auch wenn dabei dann ein Fünkchen Eventcharakter aufflackert, so soll die spirituelle Atmosphäre der Gebetsnacht dadurch nicht verwässert werden. "Die Würde der Liturgie wird dabei nicht angetastet - das wird ja kein Jahrmarkt", betont Bröker. Die Aktion sei zudem eine Möglichkeit, das Kloster Himmerod zu präsentieren und seine Offenheit zu demonstrieren. "Ein Kloster hat viel mit Tradition zu tun, es ist aber auch modern", sagt Bröker. Und das wolle man mit der internationalen Gebetsnacht zeigen. Vor der Veranstaltung am 15./16. Oktober rufen die Veranstalter zu einem Fotowettbewerb mit dem Thema "Was ist der Heilige Geist?" auf. Bewerbungen sind bis zum 30. September möglich.

Weitere Informationen und Anmeldung unter Telefon 06575/951317 oder im Internet unter www.lichtzeichen2011.de

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