Sport, Spiel, Stadt stärken - Wittlichs Lokalpolitiker lassen drei Anträge in Ausschüssen prüfen

Wittlich · Hallenbadabriss und Neubau im Freibadbereich, Umgestaltung von Spielplätzen, die Wittlicher und deren Ideen zur Stärkung der Innenstadt politisch einbinden: Das sind die Inhalte dreier Anträge, denen der Stadtrat zwecks weiterer Beratung zugestimmt hat.

Wittlich. Stadthalle, Einkaufszentrum, Vitelliuspark, Altstadt-Passage, Eventum, Rathausneubau, St.-Paul-Gelände und so weiter: Riesenprojekte sind meist zum Jahresende beliebte Themen in der Lokalpolitik. Das war auch in Wittlich so, entweder, weil man es sich noch leisten konnte, oder weil die Devise galt: "Jetzt oder nie." Große Pläne sind so umgesetzt worden oder sind später gescheitert. Aktuell haben die Stadtpolitiker keine Prestigebauten auf ihrer Wunschliste. Die drei in der Sitzung am Donnerstagabend gestellten Anträge sind entweder eine Art Pflichtstoff, wie die Frage zur Zukunft des Hallenbads, oder im Vergleich zu sogenannten Meilensteinprojekten eher unspektakulär. Folgendes wurde beschlossen:

Hallenbad: Bündnis 90/Die Grünen schicken die Idee eines Kombi-Bads ins Rennen (der TV berichtete). Es soll geprüft werden, ob nach einem Abriss des Hallenbads ein Neubau auf Flächen des Freibads möglich ist. Das neue Hallenbad soll dann ganzjährig geöffnet sein. Welche Freibadflächen dafür aufgegeben werden, müsse geprüft werden. Stephan Lequen: "Wir fürchten, dass wir, wenn wir ein reines Hallenbad machen, über kurz oder lang das Freibad schließen müssen, denn es ist auch knapp 25 Jahre alt und wird in absehbarer Zeit hohe Kosten verursachen. Auch wird das Land als Fördergeber nur aktiv, wenn die Wasserfläche reduziert wird. Und wir wollen nicht, dass es uns geht wie Konz: Die haben ihr Hallenbad saniert, aber kein Freibad mehr." Man wolle möglichst die Besonderheiten des Freibads wie das 50-Meter-Becken, was sonst in der Region nicht existiere, die Riesenrutsche und den Sprungturm erhalten. Im Ausschuss soll über die Kombibad-Idee weiter diskutiert werden.

Spielplätze: Ebenfalls von den Grünen kommt der Antrag, die städtischen Spielplätze daraufhin zu untersuchen, wie sie genutzt werden, wie sie attraktiver und welche womöglich aufgegeben werden könnten. "Einen Sandkasten, sei er auch noch so groß, ein Klettergerüst: Damit lockt man kein Kind mehr aus einem privaten Garten heraus. Wir denken an Plätze, die interessant für alle Altersgruppen sind etwa wie auf dem Landesgartenschaugelände in Trier der Wasserspielplatz", argumentierte Lequen.

Innenstadtstärkung:Die SPD will, dass "die Aktivitäten der Stadtverwaltung und der städtischen Gremien zur Stärkung der Innenstadt neu ausgerichtet werden". Gedacht ist an eine Art neue, noch zu findende Form der Bürgerbeteiligung. Laut Antrag soll dazu der Verein Stadtmarketing eingebunden werden. Zu dieser Kooperation sagte Nadine Zender in ihrer Begründung nichts konkretes, aber: "Viele Bürger wissen nicht richtig, wo sie ihre Meinung einbringen können. Wir wünschen, dass man die Leute noch mal an einen anderen Tisch holt. Denn so, wie wir es bisher versucht haben, hat es nicht funktioniert."Meinung

Devise: Vorsichtig rantasten
Irgendwie wieder besser mit Bürgern für die Innenstadt zusammenarbeiten will die SPD und stellt dazu einen Antrag. Die Grünen setzen sich für eine Schwimmbad-Idee der Zukunft ein und für irgendwie andere Spielplätze. Das sind die Aufträge, die nun weiter in Ausschüssen, begleitet von der Verwaltung, beraten werden. Damit ist man erst mal auf der sicheren Seite. Direkt im Stadtrat diskutieren wollte man nicht. Zu schwierig? Schade eigentlich. s.suennen@volksfreund.de

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