Sportler müssen sich mit Naturrasen begnügen

Die von der SPD gestellte Landesregierung verweigert den Burgenern den Kunstrasensportplatz. Das erzürnt den der SPD angehörenden Ortsbürgermeister. Reinhard Grasnick hält an den Plänen fest und fordert klare Worte des zuständigen Ministers.

Burgen. (cb) Der Traum von einem Kunstrasenplatz dürfte in Burgen ausgeträumt sein. Ein Satz aus einem Brief des rheinland-pfälzischen Innenministeriums an Ortsbürgermeister Reinhard Grasnick und Landrätin Beate Läsch-Weber belegt dies. "Aufgrund der demografischen Entwicklung und der bestehenden Einrichtung ist es völlig ausgeschlossen, dass der FC Burgen die vom Ministerium des Inneren und für Sport geforderte jährliche Nutzungsdauer eines Kunstrasenplatzes von mindestens 1800 Stunden erreichen kann", heißt es da.

"Frustriert und enttäuscht" reagiert der Ortsbürgermeister auf das Schreiben. Noch im Juli herrschte bei ihm nach einem Gespräch mit dem zuständigen Sportreferenten in Mainz grenzenloser Optimismus. "Ich gehe davon aus, dass wir 2011 beim Jubiläum des Sportvereins Sportplatz-Einweihung feiern werden und zwar auf Kunstrasen", sagte er damals (der TV berichtete).

Wie berichtet wollen die Burgener ihren fast 30 Jahren alten Hartplatz durch Kunstrasen ersetzen. Darüber gab es auch schon auf Kreisebene mehrfach Diskussionen. Der Kreis und nun auch das Land wollen dem Ort aber nur einen Naturrasen zugestehen. Den könnten die Burgener auch schon 2011 bekommen.

Der Ortsbürgermeister hält aber erst einmal an den ursprünglichen Plänen fest. Er wirft unter anderem in die Waagschale, dass Burgen Standort für Fußballcamps werden könne. Außerdem sei bereits mit Vereinen aus der Umgebung Übereinkunft erzielt worden, dass sie den Burgener Kunstrasen kostenlos für Spiele und Training nutzen können. "Das alles wird nun aber nicht mehr berücksichtigt", sagt Grasnick. Für ihn seien die Argumente nicht akzeptabel. "Für das Lob, dass Burgen zu den aktivsten sportorientierten Gemeinden im Kreis gehört, können wir uns nichts kaufen", sagt er.

Frustriert ist der SPD-Mann auch, weil die Absage aus einem Ministerium der allein regierenden SPD kommt. Mehrfach hat sich Grasnick gerühmt, welch guten Kontakte er nach Mainz hat. "Es geht auch um meine Glaubwürdigkeit", sagt er. Grasnick fordert, dass Innenminister Karl Peter Bruch den Burgenern die Botschaft persönlich überbringt. "Ist sie negativ, müssen wir das akzeptieren" sagt er. Dann werde er aber auch reagieren: "Das hätte Auswirkungen auf mein Engagement in der Partei."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort