Sport Auszeichnung in kleiner Runde

Wittlich · Weil es im vergangenen Jahr nur wenige Wettkämpfe gab, fand die Sportlerehrung der Stadt Wittlich in kleinem Rahmen statt. Für die Zukunft macht man sich aber bereits Gedanken, die Vereine zusammenzubringen.

 Bürgermeister Joachim Rodenkirch (Zweiter von rechts) konnte in diesem Jahr wegen Corona mit den Beigeordneten Elfriede Marmann (links) und Elfriede Meurer (rechts) nur 13 Sportler zur Sportlerehrung der Stadt einladen, von denen drei wegen Parallelterminen fehlten.

Bürgermeister Joachim Rodenkirch (Zweiter von rechts) konnte in diesem Jahr wegen Corona mit den Beigeordneten Elfriede Marmann (links) und Elfriede Meurer (rechts) nur 13 Sportler zur Sportlerehrung der Stadt einladen, von denen drei wegen Parallelterminen fehlten.

Foto: TV/Holger Teusch

31 Personen dürfen sich nach den geltenden Corona-Regeln im Saal Lieser des Wittlicher Stadthauses gleichzeitig aufhalten. Diese Vorgabe einzuhalten machte am Mittwochabend bei der Sportlerehrung keine Probleme. Nur 13 Athleten Wittlicher Vereine erfüllten 2020 die Kriterien (siehe Extra).

„Normalerweise sind wir eine große Runde“, erinnerte Wittlichs Bürgermeister Joachim Rodenkirch, der die Ehrungen zusammen mit den Beigeordneten Elfriede Marmann und Elfriede Meurer durchführte, an die Sportlertreffen in der Synagoge. Im vergangenen Jahr, als die Sportlerehrung wegen der Pandemie schon verspätet im September vorgneommen wurde, waren noch 84 Frauen, Männer und Jugendliche eingeladen.

Diese wurden allerdings für Leistungen bei noch zahlreichen Wettkämpfen der Vor-Corona-Zeit geehrt. Wettbewerbe fielen (und fallen) wegen Corona weitgehend aus. Die meisten der geehrten Sportler erzielten ihre Erfolge im Januar und Februar 2020. „Wir hatten mit unseren Wettkämpfen Glück. Die waren im Februar und Anfang März“, erzählte beispielsweise Monika Pawelke vom Karate Club Wittlich. Sie gewann zusammen mit Annika Kadner und Uwe Müller die rheinland-pfälzischen Karate-Landesmeisterschaften in der sogenannten Mastersklasse (Senioren) in der Kategorie Kumite. „Die Deutschen Meisterschaften fanden leider nicht mehr statt“, ergänzte Pawelke.

Rodenkirch befürchtet, dass die nun schon 15 Monate anhaltende Pandemie und die notwendigen Einschränkungen das Vereinsleben schädigen könnte: „Ich habe Sorge, aber hoffe, dass es nicht eintritt, dass wir womöglich durch Corona einen starken Mitgliederrückgang haben werden.“ 29 Sportvereine mit rund 6600 Mitgliedern gibt es in der Säubrennerstadt. Wichtig: 2500 Mädchen und Jungen unter 18 Jahre trainieren von meist ehrenamtlichen Übungsleitern angeleitet normalerweise in den Clubs. „Ich hoffe, dass die Vereine in Wittlich stark bleiben. Denn die Vereine sind prägend für die Stadt. Wir leben von den ehrenamtlich engagierten Menschen“, sagte Rodenkirch.

Solche wie Herbert Henschel vom Radsportclub Stahlross Wittlich ist es zu verdanken, dass die Nachwuchsarbeit Wittlicher Vereine auch Talente den Weg in die absolute nationale und bald vielleicht sogar internationale Spitze schaffen. Die können wie Radsportlerin Hannah Ludwig oder Schwimmerin Celine Rieder oft nicht an der Sportlerehrung teilnehmen. Die zweimalige U-23-Europameisterin Hannah Ludwig startet in der kommenden Woche beispielsweise bei der Thüringen-Rundfahrt der Radprofis. „Sie fährt noch mit uns, wenn es in den Trainingsplan passt“, erzählte Henschel, dass die 21-Jährige, die beim Profi-Radteam Canyon-Sram unter Vertrag steht, immer wieder den Weg zurück zu ihren Wurzeln findet. „Wir hoffen, dass Hannah irgendwann, vielleicht 2024, für die Olympischen Spiele nominiert wird“, sagt Henschel.

Dann hätte Wittlich genauso viele Olympioniken wie Trier (mit Hindernisläuferin Gesa Krause und Ruderer Richard Schmidt). Denn im Wittlicher Vitelliusbad lernte Celine Rieder schwimmen. Die 20-Jährige, die mittlerweile für die Neckarsulmer Sport-Union startet, hat das Olympiaticket für Tokio über 1500 Meter Freistil bereits gelöst.

Die bunte Mischung von Vereinen und Sportarten macht für Rodenkirch den Reiz der Wittlicher Sportszene aus. Um die Verbundenheit mit der Stadt, aber auch den Austausch untereinander zu fördern, denken der Bürgermeister und seine Mitarbeiter darüber nach, die Sportlerehrung auszubauen. „Wir überlegen, ob wir im nächsten Jahr nicht einen größeren Abend des Sports mit der Sportlerehrung verbinden. Ein Abend, bei dem sich die Sportszene der Stadt trifft“, erklärte Rodenkirch.

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