Sprengung nicht ausgeschlossen

Der morsche Felsen im Steilhang zwischen Trarbach und Starkenburg muss möglicherweise gesprengt werden. Zunächst wird eine Spezialfirma etwa 700 Tonnen Gestein per Hand wegräumen, danach begutachten Geologen erneut den 15 000 Tonnen-Felsen.

Traben-Trarbach. (sim) Zwei Experten des Landesamtes für Geologie und Bergbau haben am Mittwoch den in Bewegung geratenen Felsen, auf dem die bei Wanderern beliebte Bismarckhütte steht, begutachtet. Geologe Mirco Alberti sagte gegenüber dem TV, dass zunächst der Gleitbereich des Felsens abgetragen werden müsse.

Dabei handelt es sich um rund 700 Tonnen Gesteinsmaterial. Die Verbandsgemeinde-Verwaltung Traben-Trarbach wird daher in Kürze eine Spezialfirma für diese Arbeiten beauftragen. Die Arbeiten können sich über mehrere Wochen hinziehen.

Gegen Ende der Felsräumung werden erneut Geologen den Felsen begutachten. Sollte sich dabei herausstellen, dass die gesamte Felsnase in Bewegung ist, muss diese komplett gesprengt werden. Alberti schätzt, dass die gesamte Felsnase aus etwa 15 000 Tonnen Material besteht. Falls eine Sprengung notwendig sein sollte, müsste die unterhalb des Steilhangs verlaufende B 53 gesperrt werden. Derzeit bestehe aber keine Gefahr für den Straßenverkehr. Unterhalb des gefährdeten Felsens befinden sich keine Häuser. Die Wanderwege in diesem Bereich und die Bismarckhütte sind allerdings seit Freitag gesperrt. Arbeiter hatten in der vergangenen Woche bei Säuberungsarbeiten die Felsbewegung festgestellt. Der Fels hat sich samt Hütte in Bewegung gesetzt, die Hütte hängt schräg nach vorne und droht abzustürzen. Ferner hat sich im Felsen ein fünf bis zehn Zentimeter breiter und bis zu zwei Meter tiefer Spalt gebildet. Extra Kröver Felssprengung: Zu einer spektakulären Felssprengung kam es im Mai 1992 bei Kröv. Ein ins Rutschen geratener felsiger Hang gegenüber dem Ort musste gesprengt werden. 60 000 Kubikmeter Gestein stürzten damals in die Tiefe, das Ereignis hatte rund 10 000 Schaulustige in die Weinbaugemeinde gelockt, das Medieninteresse war überwältigend. Damals hatte man gar befürchtet, das Gestein könne in die Mosel stürzen und den Fluss stauen. Die Sprengexperten hatten aber die Sache "im Griff" - kein einziger Stein kullerte in die Mosel. (sim)

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